Pattensen.
Ein zusätzlicher Tagesordnungspunkt und die Anwesenheit betroffener Eltern beschäftigten gestern den Ortsrat. Immer wieder gerne Thema: Schulbezirke in Pattensen, acht an der Zahl. Warum können Eltern nicht selbst entscheiden, welche Grundschule am besten zu den eigenen Kindern passt? Es gibt stillen Nachwuchs, der sicher in einer kleinen Grundschule besser aufgehoben wäre, während andere Kinder lieber zentral unterrichtet werden möchten.
Ehepaar Marini berichtete stellvertretend für viele Eltern von der Problematik. "Unsere Tochter besuchte den Kindergarten in Hüpede, und dort wollten wir sie auch einschulen." Wie schwierig es für die in Pattensen wohnenden Eltern noch werden würde, ahnten sie nicht. Die Entscheidung obliegt nämlich den Schulleitern. Im Falle einer Ablehnung, bekommen die Betroffenen noch nicht einmal eine Erklärung. Auch Ehepaar Marini wartet bis heute darauf. Sie mussten lange kämpfen, damit ihr Kind endlich, kurz vor Einschulung, die Bestätigung der Wunschschule bekam.
Auch Peter Soluk, CDU, hat einschlägige Erfahrungen gemacht und startete den Appell, die Schulbezirke aufzuheben. Er sähe darin nicht nur die Chance, dass Eltern selbst entscheiden und abwägen können, welche Grundschule zu ihrem Kind passt, sondern auch eine Verbesserung der Schulqualität. Durch Aufhebung der Schulbezirke müssten die Schulen zwangsläufig in den Wettbewerb treten, um ausreichend Kinder als neue Schüler zu gewinnen.
Axel Steding, SPD, war der Auffassung, dass sich die Bürgermeisterin hätte einschalten können, um zumindest für Transparenz zu sorgen. "Allerdings können Einzelschicksale nicht das Maß sein", betonte er weiter und sprach sich für die Schulbezirke aus.
Abschließend gab es den Hinweis, dass es in Nordstemmen bereits eine freie Grundschulwahl gäbe. Ob die Stadt Pattensen dort Erfahrungsberichte abgefragt hat, lautete eine Frage der Marinis. Prompt kam die Empfehlung an die vorgenannte Familie und alle Interessierten, am 6. Juni, 19 Uhr, an der 10. öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Schul- und Bildungsangelegenheiten teilzunehmen. Das heikle Thema steht auf der dortigen Tagesordnung.
Seitens des Ortsrates wird der Antrag nach Stellungnahme der Schulbehörde zurück in die Fraktionen verwiesen, da es noch keine Zeit für eine interne Beratung gab.