Hemmingen. Die Grüne Ratsfraktion Hemmingen ist erleichtert darüber, dass Vertreter des Laatzener Rates in der Aufsichtsratssitzung der VHS angekündigt haben, kurzfristig im Alleingang etwa 80.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Damit können unter anderem die Gehälter der Mitarbeitenden der VHS zum Monatsende gezahlt werden. Die Regelinsolvenz ist damit abgewendet..
Die sofortige Zahlungsunfähigkeit drohte, nachdem der Pattenser Rat es abgelehnt hatte, Gelder zur Verfügung zu stellen. Damit waren auch die bereits beschlossenen Liquiditätsspritzen aus Hemmingen und Laatzen blockiert. „Wir Grüne finden: Die Leine-VHS mit ihren vielfältigen Angeboten gerade auch im sozialen Bereich ist zu wichtig, als dass wir sie in dieser Corona-bedingten Ausnahmesituation einfach fallen lassen könnten“, resümiert Fraktionssprecher Joachim Steinmetz. „Deshalb hatten wir Hemminger Grüne am Wochenende in intensiven fraktionsübergreifenden Gesprächen versucht, trotz des Pattenser Vetos auch in Hemmingen eine Ratsmehrheit für eine kurzfristige Finanzhilfe zu organisieren. Leider verhielten sich andere Fraktionen klar ablehnend oder machten rechtliche Bedenken geltend. Umso erfreulicher ist es, dass der Laatzener Rat nun diesen unkonventionellen und lösungsorientierten Weg geht, unabhängig von den ausbleibenden Zuwendungen der beiden anderen Kommunen.
Voraussichtlich wird die Leine-VHS nun Anfang des kommenden Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Damit behalten die kommunalen Gesellschafter es in der Hand, in der Folge die Neuaufstellung der VHS zu gestalten und strukturelle Veränderungen anzugehen. Dazu gehört auch die Frage, welche der drei Kommunen tatsächlich ein Interesse daran hat, die VHS zukünftig mitzutragen. Hinter dem dauerhaften Engagement der Stadt Pattensen steht nach dem überraschenden Ratsbeschluss in der letzten Woche ein großes Fragezeichen.