Pattensen.
Angespannte Stimmung bei der Eröffnung des Schützenfestes in Pattensen. Die hochgehaltenen Schilder der Schützen machen es deutlich: "Pro Schützenplatz" und "Hände weg vom Schützenplatz" ist darauf zu lesen. Gemeint ist damit die andauernde Diskussion über die Grundschule Pattensen. Während die Standortfrage für einen eventuellen Neubau noch offen ist, bringen die Schützen ihren Unmut zu diesen Überlegungen bereits am Schützenfest zum Ausdruck.
In dieser Diskussion nehme die Bürgermeisterin, Ramona Schumann, nach eigenen Aussagen drei Rollen ein: "Da ist die Ratsfrau, die vor ein paar der schwierigsten Entscheidungen steht. Da ist noch die Bürgermeisterin, die eine an die Verwaltung gestellte Aufgabe abarbeitet und jeder Aufgabe die gleiche Gewissenhaftigkeit zugesteht. Und da ist die Bürgerin der Stadt Pattensen, die mit großer Begeisterung am Schützenfest und am kulturellen in Pattensen teilnimmt. All diese Rollen stehen derzeit in einem Widerstreit." Die Bürgermeisterin machte deutlich: Es kann nicht allen gleichermaßen "gerecht werden". Insbesondere die Sicherung und der Ausbau der Bildungsstruktur in Pattensen sei laut Schumann ihre erste Aufgabe. Allerdings betonte sie auch, dass "auf keinem Fall unser Gemeinschaftsgut darüber vergessen werden" darf. "Es kann und darf einfach nicht sein, dass wir das Gefühl bekommen, ein Kulturgut wie das Schützenfest in Konkurrenz zu Bildung setzen. Aber dennoch sind wir derzeit in dieser Situation."
Dennoch versicherte Schumann, dass auch in Zukunft das traditionelle Schützenfest stattfinden wird.
Der im Anschluss verlaufende Festumzug beruhigte die Gemüter vorerst wieder. Bei sommerlichen Temperaturen ging es für den großen Umzug der Schützen durch die Innenstadt von Pattensen.