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Neuer Schulbezirk zugunsten von KiTa-Plätzen geplant

Jörg Laszinski, Fachbereichsleiter Bürgerdienste (v.l.), Bürgermeisterin Ramona Schumann, Andrea Steding, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste und Erster Stadtrat Axel Müller präsentierten ihr Konzept Mittwochabend zunächst der Presse.

Pattensen.

Landesweit fehlen Kita-Plätze. Dieses Problem macht auch vor der Stadt Pattensen nicht halt. Seit Herbst ist die Verwaltung auf die steigende Nachfrage nach KiTa-Plätzen eingestellt. Nun müssen Lösungen für die Zukunft gefunden werden.

Das ausgearbeitete Konzept, welches die AG Stadtentwicklung in den kommenden Wochen den verschiedenen Ortsräten vorstellt, wird dort höchstwahrscheinlich mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. „Das wird sicherlich kein leichter Gang, das ist uns allen klar“, sagt Bürgermeisterin Ramona Schuman. Es sei die schwierigste Entscheidung ihrer bisherigen Amtszeit, so Schumann.

Geplant ist, die steigende Nachfrage an KiTa-Plätzen zunächst mit dem Bau einer temporären Kindertagesstätte in Schulenburg abzudecken. Diese soll auf dem Grundstück der Grundschule Schulenburg errichtet werden und bis zu sechs Gruppen anbieten. Die Standortpriorität für die Kindertagesstätte liegt in Schulenburg, sollte das allerdings nicht klappen, werden zwei weitere, bisher unbekannte Grundstücke, in Betracht gezogen. Für den Bau sind zunächst Haushaltsmittel in Höhe von 2 Millionen Euro vorgesehen, weitere 120.000 Euro sind für die Ausstattung geplant.

Parallel dazu soll die Grundschule Schulenburg an einem anderen Standort neugebaut werden. Mögliche Grundstücke dafür sind bereits gefunden, können allerdings noch nicht öffentlich gemacht werden. Durch den Neubau der Grundschule Schulenberg wird es allerdings nötig sein, den Betrieb der Leinetalschule, der Grundschule in Jeinsen, einzustellen. Die Schüler aus Jeinsen sollen dann ebenfalls in der Grundschule Schulenberg untergebracht werden. Der Schulbetrieb würde in diesem Fall planmäßig zum 1. August 2022 eingestellt.

Das Gebäude der Leinetalschule könnte und soll von da an als Kindertagestätte genutzt werden. Weiterhin hieß es, die Leinetalschule sei aus Gründen digitaler Nachrüstung und fehlender Barrierefreiheit ohnehin wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Außerdem konnte bisher keine Nachfolge für die Schulleitung der Leinetalschule gefunden werden, die 2021 in Pension geht. Sollte dem Vorschlag zugestimmt werden, würden Schulenburg, Lauenstadt, Jeinsen, Thiedenwiese und Vardegötzen einen gemeinsamen Schulbezirk mit Standort in Schulenburg bilden.

„Es geht hier darum, die Bedarfe in Zukunft sinnvoll und wirtschaftlich abzudecken. Das ist keine Frage nach dem Pro und Kontra der Leinetalschule“, betont Andrea Steding, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste. Die AG Stadtentwicklung habe in dieser Sache viel abgewogen und hin und her überlegt. „Da per Gesetz alle deutschen Schulen bis 2024 barrierefrei sein müssen und ein bloßer Ausbau des Schulgebäudes in Schulenburg unmöglich ist, ist dieses Konzept die logische Konsequenz“, sagt Erster Stadtrat Axel Müller. Man sei sich der Tragweite dieses Vorschlags bewusst, so Müller, hinsichtlich des geplanten Baugebiets „Mühlenfeld“ würde außerdem weiterer Bedarf an KiTa-Plätzen entstehen. Man könne nicht erwarten, die Bedarfe jedes Stadtteils zu hundert Prozent abzudecken, daher müsse ein möglichst großer Nutzen aus dem Maßnahmenpaket entstehen, hieß es weiter.

Der Vorschlag für „Maßnahmen zur Abdeckung künftiger Bedarfe in der Kinderbetreuung (Kindertagesstätten) und im Primarbereich der Schulen im Stadtgebiet“ wird am Mittwochabend dem Ortsrat Jeinsen und in den kommenden Wochen dem Ortsrat Schulenburg, dem Ausschuss für Schul- und Bildungsangelegenheiten, dem Ausschuss für Finanzen, Verwaltungsorganisation und Digitales, sowie dem Verwaltungssauschuss zur Kenntnisnahme vorgelegt. Ein Beschluss ist frühestens Anfang Juli zu erwarten.