Pattensen.
Sie trainieren Sportgruppen, engagieren sich für ihren Ort, kümmern sich um Senioren oder durchforsten die Vergangenheit: In jeder Gemeinde und Stadt tragen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, zu einer vielfältigen und lebenswerten Gesellschaft bei.
Die Region Hannover würdigt diesen Einsatz mit der Veranstaltung „Ehrenamt - Engagement im Fokus!“. Am heutigen Freitag, 17. Januar wurden sie in Hannover, im Haus der Region, geehrt. Die stellvertretende Regionspräsidentin Petra Rudszuck spricht 30 Menschen beziehungsweise Organisationen, die sich in ihrer Freizeit in Vereinen oder auch privat für andere einbringen, ihren Dank aus. Auch Regionspräsident Hauke Jagau betont die Bedeutung des Ehrenamts: „Aus eigener Beobachtung kann ich sagen: Ich freue mich, wie viele Menschen bereit sind, sich neben ihrer Erwerbsarbeit gesellschaftlich zu engagieren. Nur mit diesem Einsatz sichern wir gemeinsam ein Stück Lebensqualität in der Region Hannover- sei es im Sport, im Kulturbereich oder bei der Unterstützung von Menschen, die schlicht Hilfe brauchen. Wer sind für andere einsetzt, sollte uns Vorbild sein.“ Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Tanja Schulz. Das Duo Goldmund umrahmt den Abend musikalisch.
Geehrt werden folgende Personen:
Stadt Pattensen
Für alleinstehende Senioren ist es mit zunehmendem Alter oft schwierig, aus dem Haus zu kommen und etwas zu unternehmen, erst recht, wenn die ersten Mobilitätseinschränkungen da sind. Fünf Seniorenbegleiterinnen und -begleiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich um diese Menschen zu kümmern, mit ihnen spazieren zu gehen und sie bei Unternehmungen zu begleiten. „Aufsuchende Seniorenbegleitung“ nennt sich dieses Projekt, 2017 hervorgegangen aus dem Modellprojekt „Miteinander in Pattensen, Wege finden - aktiv mit Senioren“. Frank Förster, Heidi Friedrichs und Martina Krause kümmern sich jeweils ein bis zweimal in der Woche um ein bis drei Seniorinnen und Senioren und sorgen so dafür, dass die alten Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Stadt Springe
So weit gefächert wie ihre Interessen, so breit aufgestellt ist auch das Engagement von Walburga Schwabe. Bereits in ihrer Jugend 1948 leitete sie in Magdeburg eine kirchliche Kindergruppe. Mehr als 15 Jahre lang übernahm sie das Amt der dritten Vorsitzenden des Sportvereins Völksen und brachte in der Zeit maßgeblich den Bau einer neuen Sporthalle voran. Sie sorgte 1977 für die Gründung des FDP-Ortsverbands Völksen, arbeitete im Ortsrat mit und war stellvertretende Ortsbürgermeisterin. Zehn Jahre lang leitete sie zudem in den Diakonischen Werken eine Theatergruppe mit Menschen mit Behinderungen und kümmerte sich um die öffentlichen Auftritte der Gruppe. Die Wiederherstellung und Reaktivierung des alten Dorfbrunnens an der Schöpfstelle „Heiligen Brunnen“ in Völksen – gefördert von der Gartenregion Hannover – ist ebenfalls Walburga Schwabe zu verdanken. Seit 2017 engagiert sie sich wieder aktiv in der Evangelischen Kirchengemeinde Völksen, wo sie einen monatlichen Singkreis anleitet.
Stadt Laatzen
Musik hat Werner Frenzel praktisch sein ganzes Leben über begleitet: In den 1950er Jahren gründete der heute 94-Jährige das Jugendblasorchester Bautzen und führte es jahrzehntelang als Dirigent. Nach dem Umzug nach Laatzen trat er als aktiver Musiker der Feuerwehrkapelle bei und übernahm 1991 die Chorleitung des Rethener Männer-Quartetts. Neben zahlreichen Auftritten im In- und Ausland nahm das Männer-Quartett unter seiner Regie zwei Musik-CDs auf und erhielt die Zelter-Plakette – die deutschlandweit wichtigste Auszeichnung für Amateurchöre. Damit nicht genug: Auch im Volkschor Rethen und beim Musikverein Rethen war Werner Frenzel aktiv.
Seit 50 Jahren ist Klaus-Dieter Kurtz im Fischerei- und Freizeitverein Laatzen, seit 44 Jahren als erster Vorsitzender. In diesen Jahrzehnten hat Klaus-Dieter Kurtz viel bewegt: Er gründete die Laatzener Angeljugend, erweiterte die Pachtgewässerflächen und strukturierte die Gewässerbewirtschaftung neu. Der Fischerei- und Freizeitverein stellt Veranstaltungen wie das Osterfeuer und den Tanz in den Mai auf die Beine. Das einstige Luftbad Laatzen, heute mit dem Wiesendachhaus ein Freizeitort für alle Generationen, ist dank dieses Engagements ein über die Stadtgrenzen hinaus beliebtes Ausflugsziel.
Deutschlandweit hat sich Sabine Wiese um den Trampolinsport verdient gemacht. Seit 1974 Mitglied im VfL Grasdorf, übernahm sie 1996 die Leitung der Trampolin-Abteilung und hat seitdem das Angebot an Übungsstunden und Lehrgängen für alle Altersklassen stetig ausgebaut. Aktuell hat die Trampolinsparte mehr als 150 Mitglieder. Seit vielen Jahren bildet Sabine Wiese Trainerinnen und Trainer aus, entwickelt den Sport als Kreisfachwartin weiter und führt Bezirkskaderlehrgänge durch. Als Trainerin mit C-Lizenz kann sie selbst den Besten noch Haltung beibringen. Neben der Vereinsarbeit bietet Sabine Wiese Trampolin-AGs in Laatzener Schulen und Ferientrainingslager an. Ihre aktiven Springerinnen und Springer begleitet sie an rund 40 Wochenenden im Jahr zu nationalen und internationalen Meisterschaften und Turnieren. Ein fester Bestandteil des deutschen Wettkampfjahres ist mittlerweile der Leine-Pokal für die Trampolinjugend.
Stadt Pattensen
Für alleinstehende Senioren ist es mit zunehmendem Alter oft schwierig, aus dem Haus zu kommen und etwas zu unternehmen, erst recht, wenn die ersten Mobilitätseinschränkungen da sind. Fünf Seniorenbegleiterinnen und -begleiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich um diese Menschen zu kümmern, mit ihnen spazieren zu gehen und sie bei Unternehmungen zu begleiten. „Aufsuchende Seniorenbegleitung“ nennt sich dieses Projekt, 2017 hervorgegangen aus dem Modellprojekt „Miteinander in Pattensen, Wege finden - aktiv mit Senioren“. Frank Förster, Heidi Friedrichs und Martina Krause kümmern sich jeweils ein bis zweimal in der Woche um ein bis drei Seniorinnen und Senioren und sorgen so dafür, dass die alten Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Stadt Barsinghausen
Rainer Krabbe ist seit 2011 Vorsitzender des „Tourismusvereins Barsinghausen e.V.“. Sein Anliegen ist, für die Stadt am Deister zu werben und den Tourismus zu fördern – zum Beispiel auf entsprechenden Messen. Das erste Rock- und Blues-Open-Air-Festival am Naturfreundehaus Barsinghausen ist mit auf seine Initiative entstanden. Außerdem engagiert sich Rainer Krabbe als Abteilungsleiter der Tischtennissparte beim TSV Egestorf.
Thomas Schmidt sorgt als Geschäftsführer der Alte-Zeche-Betriebsgesellschaft dafür, dass Barsinghausen mit dem Besucherbergwerk eine echte touristische Attraktion zu bieten hat. Unter seiner Regie hat die Betriebsgesellschaft zudem ihr Aufgabenfeld erweitert: Mittlerweile gehören auch die Tourismus-Information und die Betreuung des benachbarten Wohnmobil-Stellplatzes zum Portfolio – und wertet so die Stadt als touristischen Standort weiter auf. Zusätzlich ist Thomas Schmidt Beisitzer im Vorstand des Fördervereins Besucherbergwerk Barsinghausen.
Marc Wilke ist Initiator und Organisator der Laufserie „Barsinghausen läuft“ - eines Charity-Laufs, der 2019 zum 11. Mal stattfand. Fünf verschiedene Laufstrecken und ein Kinderlauf stehen zur Auswahl. Im vergangenen Jahr setzte Wilke mit „Barsinghausen läuft“ ganz auf Nachhaltigkeit, nutzte dank optimierter Streckenführung weniger Absperrband, gab Getränken in Mehrwegflaschen aus, stellte das Catering auf Bio-Lebensmittel um und sparte Startnummern und Strom, indem einige Läufe ohne Ergebnislisten stattfanden. Alle Einnahmen aus den Startgeldern gehen an zwei gemeinnützige Vereine.
Stadt Ronnenberg
Die Erinnerungsarbeit in Ronnenberg ist Peter Hertel seit den 1980er Jahren ein Herzensanliegen, seit 2004 ist er auch im Auftrag der Stadt Ronnenberg in diesem Bereich tätig. Intensiv hat er zur Geschichte der Juden in Ronnenberg und zu anderen Themen recherchiert und CDs und Bücher zur Geschichte der Stadt publiziert, unter anderem den „Stadtplan durch das jüdische Ronnenberg“. Auch das 2010 erschienene Buch „Ronnenberg – Sieben Traditionen – Eine Stadt“ trägt maßgeblich seine Handschrift. Ebenfalls war Peter Hertel 2014 Mitbegründer des späteren Fördervereins „Erinnerungsarbeit Ronnenberg e.V.“. Er ist an der Verlegung von Stolpersteinen und an der Organisation von Ausstellungen, Kulturabenden und Gedenkveranstaltungen beteiligt. Ihm ist es zu verdanken, dass die Erinnerungsarbeit in Ronnenberg weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist.
Sabrina Rathing ist Mitbegründerin und erste Vorsitzende des 2013 gegründeten Vereins Handicap Kickers, Niedersachsens erstem inklusiver Fußballverein für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen. Teil des Konzepts ist, dass der Verein mit anderen Vereinen kooperiert, so dass bis zu 150 Kinder an verschiedenen Standorten trainieren. Zu den zahlreichen Aktivitäten gehören Fußballcamps, Sommerfeste, Hallenturniere und Pokalspiele. Sabine Rathing ist wichtig, ihre Erfahrungen zu teilen, anderen Mut zu machen und dabei zu helfen, Barrieren abzubauen. Für ihr Engagement wurde sie im Oktober 2015 als „Heldin des Alltags“ von Antenne Niedersachen ausgezeichnet.
Karl-Friedrich Seemann ist bald 50 Jahre Mitglied im Heimatbund Ronnenberg, seit 2004 als Vereinsvorsitzender. Unermüdlich durchforstet er Archive auf der Suche nach Unterlagen, Urkunden und Dokumenten zur Ronnenberger Geschichte. So stieß er im Regionsarchiv in Schloss Landestrost in Neustadt am Rübenberge auf lange verschollene Aufzeichnungen. Die Ergebnisse seiner Recherchen publiziert er in Heften und kleineren Büchern – ein wahrer Fundus für geschichtsinteressierte Leserinnen und Leser. Karl-Friedrich Seemann möchte auf diese Weise die geschichtliche Bedeutung seines Heimatortes dokumentieren und bekannt machen.
Gemeinde Wennigsen
Wenn in Wennigsen jemand Fragen zum Klimaschutz hat, ist er bei Detlev Krüger-Nedde an der richtigen Adresse: 2008 vom Rat der Gemeinde zum ehrenamtlichen Klimaschutzbeauftragten ernannt, hat er seitdem zahlreiche Projekte und Kampagnen initiiert, betreut und begleitet. Darüber hinaus ist er beratendes Mitglied im Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Klimaschutz der Gemeinde Wennigsen. Ein Dorf packt an: Sechs Jahre lang haben die Mitglieder des Vereins „Dorfgemeinschaftsverein Bredenbeck e. V.“ geplant, Anträge gestellt, Zuschüsse organisiert und schließlich mit angepackt, um eine denkmalgeschützte Scheune in ein integratives Dorfgemeinschaftshaus zu verwandeln und so einen neuen Dorfmittelpunkt zu schaffen. 2019 wurde das Gebäude eröffnet – nach rund 9000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden – und bietet nun ein Dach für alle 13 Bredenbecker Vereine, die sich im Dorfgemeinschaftsverein zusammengeschlossen haben und das Haus nutzen. Über die Vereine ist fast jeder Zweite in Bredenbeck Mitglied des Dorfgemeinschaftsvereins. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Behr wird stellvertretend für die vielen Aktiven im Verein geehrt.