Pattensen. Wind, Regen und Sonne hielten die Bürgermeisterkandidatin von der geplanten Fahrradtour durch die Pattenser Ortsteile nicht ab, denn es ging um ein Thema, dass Ramona Schumann schon lange auf den Nägeln brennt..
"Inklusion ist für mich nicht nur ein loses Schlagwort", sagt Ramona Schumann und machte sich gemeinsam mit Kathrin Buchmann, im Beruf Beraterin für Belange von Behinderten oder von Behinderung bedrohter Menschen auf den Weg, die Frage nach der Barrierefreiheit in Pattensen zu beantworten.
Barrierefrei könne vieles sein erläuterten dabei die beiden Frauen: "Das kann das Nutzen einer einfachen Sprache bei Formularen oder auf der Homepage sein oder auch der abgesenkte Bordstein mit Elementen, an denen sich Sehbehinderte mit Hilfsmitteln orientieren können", erläutert Buchmann. Zunächst ging es bei der rund dreistündigen Fahrradtour um spür- und sichtbare Beschränkungen. "Das Rad ist dabei ein geeignetes Mittel, mehrere Punkte in einem knappen Zeitraum anzusteuern und gibt einem gleichzeitig die Möglichkeit auch die Umgebung anders wahrzunehmen", meint Schumann.
Ausgemacht wurden auch mit Hilfe von Passanten und Bürgern Punkte, die in eine To-Do-Liste oder direkt über die Mängelapp meldoo aufgenommen wurden. "Neben losen Gehwegplatten und unebenen Stellen in Schulenburg, Jeinsen und Oerie, fehlten sichere Überquerungsmöglichkeiten wie von der B3 rüber in den Feldweg nach Oerie oder taktile Elemente an den Überquerungen, das betrifft auch Straßen, die von der Region unterhalten werden", stellte Ramona Schumann fest.
Insgesamt zeigten sich die Frauen zufrieden mit dem Verlauf. "Ich sehe, dass einiges bereits gelöst wurde, was schon mal angemahhnt wurde, wie die barrierefreien Zugänge zu den Schulen zum Beispiel, aber auch, dass ein Interesse besteht noch offene Punkte aufzunehmen - ich denke da an barrierefreie Spielplätze", resümiert Kathrin Buchmann die Tour und ergänzt: "Es ist eben eine Herausforderung so viele Bedürfnisse zu berücksichtigen, aber eine lösbare Aufgabe, wenn wir die Betroffenen auch mitnehmen."
Ramona Schumann sieht das ähnlich: "Um die UN-Behindertenrechtskonvention ganzheitlich umzusetzen, wird empfohlen einen kommunalen Aktionsplan für Inklusion zu entwickeln. Dieser hilft Planungen und Entscheidungen nach den Erfordernissen der UN auszurichten. Das gibt allen Beteiligten von den Planern bis zu den Entscheidern und natürlich den Betroffenen Sicherheit. Entwickelt werden soll dieser dann auch unter Beteiligung derjenigen, die es direkt betrifft. Hierfür setze ich mich ein."