Pattensen.
Unter dem Motto "#NachhaltigesPattensen" fand heute der Neujahrsempfang der Stadt Pattensen in der Aula der Ernst-Reuter-Schule statt. Vor der Rede von Bürgermeisterin Ramona Schumann wurde ein kurzes Video abgespielt. Es gab die Worte der damals zwölfjährigen Severn Suzuki-Cullis wieder, die vor 27 Jahren zur ersten Weltkonferenz für Umweltschutz und Menschenrechte nach Rio de Janeiro reiste und einen Appell an die erwachsene Weltbevölkerung richtete, für die Zukunft der Kinder zu kämpfen.
Doch was hat sich seitdem verändert? Auch Schumann stellte diese Frage an die rund 80 Gäste, die der Einladung der Stadt Pattensen gefolgt sind. "Es ist nicht so, dass wir gar nichts gemacht hätten in dieser Generation. Nach Rio folgten weitere Konferenzen und schnell muss den Verantwortlichen klar geworden sein, der Umweltschutz allein wird nicht gehen ohne eine Verbesserung der Lebensverhältnisse insgesamt." Der Durchbruch kam am 25. September 2015 - "Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung wurden die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung", die Global Goals, verabschiedet." 193 Länder haben sich diese Ziele nun zu Plänen gemacht: Dazu zählen unter anderem Bildung für alle, Bekämpfung der Armut, Gleichstellung der Geschlechter und Schutz des Klimas. Nach Vorbild der Stiftung "Plant for a Planet" haben die Schüler der Ernst-Reuter-Schule einen eigenen Schulwald gepflanzt, am Ortseingang von Pattensen weist eine Graffitiwand auf die 17 Ziele hin. Vorher hat die Stadtverwaltung bereits eigene Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz auf den Weg gebracht. "Im Regionsvergleich hat Pattensen eine hervorragende, energetische Bilanz, unsere Treibhausgasemissionen und den insgesamt sehr geringen Endenergieverbrauch sprechen für sich." Dabei habe vor allem die Windenergie geholfen, aber auch Photovoltaikanlagen. "Gleichzeitig haben wir mit Förderungen für energetische Umbauten Hausbesitzer über die Stadtversorgung Anreize für das eigene Aktivwerden geschaffen." Der Rat und die Verwaltung beschäftigen sich auch weiterhin über den Ausbau von erneuerbaren Energien. "In der Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb und außerhalb Pattensens beteiligen wir uns an der Zielerreichung der Klimaschutzziele und für den Umweltschutz. Der Naturschutz spielt allein schon wegen unserer Lieblingsfellnase, dem Feldhamster, eine übergeordnete Rolle."
Lob sprach Schumann insbesondere den aktiven Schülern der Ernst-Reuter-Schule aus, die nach wie vor aktiv an der Umsetzung der Global Goals arbeiten und diese auch nach Pattensen geholt haben. "Wir setzen mit der Unterstützung dieses Engagements und der Kooperation nicht nur ein wörtliches, sondern auch ein sichtbares Zeichen. Wir Generationen im Diskurs miteinander." Schumann appellierte an die Zuhörer: "Ein Slogan einer Demonstration von Jugendlichen, die an Freitagen demonstrieren unter dem Motto "Friday for future" ist mir im Gedächtnis geblieben. "Es gibt keinen Planet B". Wenn bei solchen Aktionen uns Erwachsenen als Antwort wirklich nichts Besseres einfällt, als der Hinweis darauf, dass die Schüler mit diesen Protesten gegen ihre Schulpflicht verstoßen, dann haben wir wirklich nichts verstanden."
Highlight des diesjährigen Neujahrsempfangs der Stadt Pattensen waren wieder die Sportlerehrungen. Für sein langjähriges Engagement im Sportbereich, unter anderem mit der Gründung der ersten Knabenfußballmannschaft des TSV Barsinghausen in 1960 und der Gründung des RSV Pattensen wurde Wilfried Holste geehrt. Als nächstes wurde die 24-jährige Nadine Kirschner auf die Bühne gerufen. Sie ist mehrfache Welt- Vize- und Europameisterin sowie deutsche Meisterin im Drachenbootrennen. Die drei erfolgreichen Schwimmerinnen Lena Brüggemann, Katja Breithaupt und Mia Ziesenis wurden ebenfalls für ihre Leistungen geehrt. "Mia ist mit ihren elf Jahren seit langem die jüngste Sportlerin, die wir ehren", hob Schumann die junge Schülerin hervor, die den niedersächsischen Rekord für 100 Meter Freistil hält.
Einen besonderen Dank richtete Schumann und die Vorsitzende des Sportrings Pattensen, Ellen Eggers, an ihren Stellvertreter Wolfgang Fürmeyer. "Wir wollen danke sagen, für die geleistete, ehrenamtliche Arbeit und für die Ausarbeitung der heute Geehrten", dankte die Bürgermeisterin den überraschten Fürmeyer.
Den Abschluss und die musikalische Begleitung des Abends übernahm die Pattenser Band Wednesnight.