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Sind das die Köpfe der Calenberger Bande?

"Hinterlassenschaft" der Calenberger Bande an einem Trafohäuschen zwischen Schulenburg und Lauenstadt im Januar. Der Schriftzug wurde umgehend von AVACON beseitigt.

Ronnenberg/Gehrden/Hüpede/Pattensen/Region.

Die linksgerichtete Medienplattform "Indymedia" hat heute erstmals Informationen zur sogenannten Calenberger Bande veröffentlicht. Diese bestätigen den Verdacht, dass es sich dabei um eine rechtsgerichtete Gruppe handeln könnte. Die ermittelnde Polizei hat die Informationen aus ermittlungstaktischen Gründen weder bestätigt noch dementiert.

Zur Calenberger Bande sollen laut Indymedia Patrick K. und sein Mitbewohner Daniel B. zählen, außerdem Florian L. sowie drei weitere Personen. Die namentlich Genannten sollen in Hannover wohnen.

Die Gruppe befinde sich noch im Aufbau. Aufgrund der Vergangenheit von Patrick K. und seinen langjährigen Erfahrungen in der rechten Szene sei davon auszugehen, dass die “Calenberger Bande” nicht nur Parolen an Wände schreibe. Dem “Rechten Plenum”, dem Patrick K. in Chemnitz angehört haben soll, werden dort ein Bombenanschlag auf ein NSU-Theaterstück zugerechnet. Ein solches Theaterstück findet im Frühjahr auch in Hannover statt.

Das Vorgehen der Calenberger Bande sei bestimmt durch das nicht öffentliche Auftreten ihrer Mitglieder. Es gebe eine klare Strategie, nicht an öffentlichen Demonstrationen und/oder Kundgebungen teilzunehmen. Ihre Aktionen beschränkten sich auf ein geheimes, gewaltbereites Vorgehen. Desweiteren führten sie interne Fortbildungen und gemeinsame Ausflüge zu nationalsozialistischen Themen durch.

Die Calenberger Bande hatte zuerst im Sommer in Ronnenberg mit zahlreichen Plakaten "Achtet das Volk - Calenberger Bande" auf sich aufmerksam gemacht, dann mit einer Flyeraktion in Gehrden und Hüpede, zuletzt mit einem Graffitischriftzug an einem Trafohäuschen an der L460 zwischen Schulenburg und Lauenstadt. In Hannover ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz beim Zentralen Kriminaldienst (ZKD), veröffentlicht bislang aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine Ergebnisse.

Der anonyme Schreiber der Indymedia-Veröffentlichung vermutet, dass die Calenberger Bande für weitere Aktionen verantwortlich ist, weil sie in denselben Zeitraum fallen und denen von Patrick K. in seiner Zeit beim „Rechten Plenum“ in Chemnitz ähneln sollen. Als Beispiele werden genannt: der Brandanschlag auf das Haus einer kurdischen Familie im Stadtteil Bornum (13./14. November), der angezündete Gedenkkranz am jüdischen Mahnmal in Gehrden und das mit „Das ist Pattensen, nicht Paris“ übermalte Wandbild, das vorher ein dunkelhäutiges Kind zeigte.