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Was Tierhalter über Zecken wissen sollten

Foto: pixabay

Region.

Die Zeckensaison hat bereits begonnen und bei Ausflügen in die Natur heißt es wieder: Vorsicht vor den Blutsaugern. Aber warum sind Zecken eigentlich so gefürchtet? Hier einige wichtige Informationen rund um die Parasiten, die jeder Tierhalter kennen sollte, um sich und seinen Vierbeiner zu schützen.

Wo befinden sich Zecken?

Zecken begeben sich in Bodennähe bis in etwa einem Meter Höhe auf Beutesuche. Entgegen eines verbreiteten Vorurteils fallen Zecken also nicht von Bäumen! Sie finden sich in freier Natur vor allem auf naturbelassenen Wiesen, in Sträuchern an Wegesrändern oder im Unterholz von Waldgebieten. Also genau dort, wo Hunde ihre Spaziergänge besonders genießen, weil es viel zu entdecken und zu erschnüffeln gibt. Teilweise leben sie sogar in unseren Gärten.

Warum sind Zecken gefährlich?

Beim Blutsaugen können Zecken mit ihrem Speichel gefährliche Krankheitserreger übertragen. Viele kennen etwa die von Zecken übertragenen Erkrankungen Borreliose und FSME. Auch Hunde können sich mit Borrelien infizieren und hierdurch zum Beispiel chronische Gelenkserkrankungen entwickeln. Zu einer Erkrankung durch FSME-Viren kommt es hingegen nur selten, diese kann dann aber schwerwiegend verlaufen. Relevant für Hunde sind hierzulande besonders die Erkrankungen Anaplasmose und Babesiose. Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine fieberhafte Allgemeinerkrankung, bei der auch die Gelenke und das Nervensystem betroffen sein können. Bei der Babesiose werden die roten Blutkörperchen des Hundes befallen und dies kann zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen.

Wie schnell werden Krankheiten bei einem Zeckenstich übertragen?

Zecken saugen sich nicht innerhalb von 24 Stunden voll, sondern benötigen hierfür mehrere Tage bis über eine Woche. Wer eine vollgesogene Zecke findet, muss also davon ausgehen, dass diese schon länger anhaftet. Je länger sie Blut saugt, desto größer ist allerdings auch das Risiko, dass sie mit ihrem Speichel Krankheitserreger überträgt. So können FSME-Viren und Ehrlichien bereits unmittelbar beziehungsweise ab drei Stunden nach Beginn des Blutsaugens übertragen werden, Babesien hingegen erst nach circa 48 Stunden (s. Grafik 1).

Zecke entdeckt - und jetzt?

Es gibt eine einfache fünf-Finger-Regel, um sich die wichtigsten Schritte zu merken, die sinnvoll sind, nachdem eine Zecke im Fell des eigenen Tieres entdeckt wurde (s. Grafik 2).

Wie widerstandsfähig sind Zecken?

Zecken sind unglaublich robust und nicht einfach zu töten (s. Grafik 3). Kein Wunder also, dass es sie bereits seit rund 100 Millionen Jahren gibt - damals lebten noch die Dinosaurier auf der Erde. Zecken nach dem Entfernen in der Toilette oder im Waschbecken runterzuspülen, bedeutet beispielsweise kein automatisches Todesurteil für den Parasiten. Denn Zecken können drei Wochen unter Wasser überleben. Entsprechend machen ihnen auch Waschgänge in der Waschmaschine kaum etwas aus. Wer sicher gehen möchte, dass der gefundene Blutsauger auch wirklich keinem Mitmenschen oder Tier mehr schaden kann, muss daher zu härteren Mitteln greifen: Sicher tödlich ist zum Beispiel das Verbrennen, aber auch Waschgänge mit Temperaturen von mehr als 60 Grad oder eine Runde im Wäschetrockner. Eine einfache Methode ist auch das Einwickeln des Parasiten in ein Tuch oder einen Streifen Klebeband, um ihn danach mit einem glatten, harten Gegenstand (Glas) zu zerdrücken.

Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?

Um den eigenen Vierbeiner vor gefährlichen Erkrankungen zu schützen, sollten Hunde mit einem wirksamen Anti-Zeckenmittel behandelt werden - am besten ganzjährig, wenigstens aber durchgehend vom Frühjahr bis zum Spätherbst. Besonders geeignet sind Anti-Zeckenmittel, die die meisten Blutsauger bereits vor dem Stich abwehren und anschließend abtöten. Dadurch wird indirekt dazu beigetragen, das Übertragungsrisiko für durch Zecken übertragene Infektionserkrankungen zu reduzieren. Entsprechende Präparate gibt es zum Beispiel in der Apotheke oder beim Tierarzt.