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Auf den Standort kommt es an

Foto: Landvolk

Region.

Einst waren sie das Symbol für saubere Stromerzeugung: Windkraftanlagen. Gefördert per Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stieg ihre Zahl seit dem Jahr 2000 deutschlandweit auf fast 30.000 Windenergieanlagen. Landwirte, Kommunen, Bürgerenergiegesellschaften und Firmen fungieren seitdem als „Windmüller“.

Nach 20 Jahren läuft die Förderung nun aus. Die Anlagen sind zwar abgeschrieben, arbeiten aber nach heutigem technischem Standard nicht mehr wirtschaftlich und müssen sich nun ohne Unterstützung auf dem Markt behaupten oder erneuert werden. Doch das ist mit einigen Hindernissen verbunden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Energie aus Windkraft wird nicht nur durch die riesigen Windparks offshore vor der Küste Niedersachsens gewonnen, auch im Binnenland gibt es zahlreiche onshore-Windkraftanlagen. Landwirte unterstützten als erste die klimaschonende Energiegewinnung und leisten so einen großen Beitrag zur Energiewende.

2018 wurden in Niedersachsen über 6.300 Windenergieanlagen gezählt, sie erzeugen mehr als 11.000 Megawatt (MW). Mit dem Auslaufen der EEG-Förderung überlegt nun mancher Betreiber, ob er in sein in die Jahre gekommenes Windrad weiter investiert oder es gar erneuert. Die Landesregierung schätzt, dass jedes vierte Windrad stillgelegt wird. Wirtschaftlich sind alte Anlagen nur, wenn der Erlös je Kilowattstunde über den Betriebskosten liegt, die Anlage in einem guten Zustand ist und sich an einem guten Wind-Standort befindet. Eine weitere Hürde für viele Windmüller ist das Gutachten zur Standsicherheit. Das Ersetzen der alten durch ein neues Windrad, repowering genannt, der Rückbau und auch der Zubau neuer Anlagen ist mit vielen Auflagen verbunden - das schreckt ab.

Im Frühjahr 2019 gingen lediglich 41 Windkraftanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von 134 MW in Betrieb. Das sind nur zehn Prozent dessen, was in den drei Jahren zuvor im jeweils ersten Quartal ans Netz ging. „Das Frühjahr 2019 ist das mit Abstand ausbauschwächste für Windenergie in Deutschland“, sagt Silke Weyberg, Geschäftsführerin des Landesverbands Erneuerbare Energien. Der drastische Rückgang im Zubau ist auf die Zuschlagssituation im Ausschreibungsjahr 2017 zurückzuführen, in dem über 90 Prozent der Förderzusagen an immissionsschutzrechtlich noch nicht genehmigte Windprojekte gingen. „Von den 2.688 MW wurden bis April 2019 nur 167 MW Leistung genehmigt und damit deren Bau ermöglicht“, erklärt Weyberg. Die lange Bauzeit neuer und effektiverer Windkraftanlagen von bis zu einem Jahr verzögert den Ausbau. Von 730 in 2017 genehmigten Anlagen sind bislang erst 35 am Netz. Klagen von Windkraftgegnern gegen erteilte Genehmigungen lassen den Bau von Windturbinen ebenfalls stocken oder verhindern ihn ganz. Windkraft liefert den größten Anteil an emissionsfreier und nachhaltiger Energie in Deutschland, 160.000 Personen sind in der Windbranche beschäftigt.