Empelde.
"Diakonie ist Wesens- und Lebensäußerung der Kirche" - mit diesen Worten stimmte Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink die Mitglieder der Kirchenkreissynode (KKS) am Freitag, 28. Februar in Empelde, auf den thematischen Schwerpunkt am Abend ein.
Zusammen mit Aktiven aus dem Diakonieausschuss der KKS lud sie die Teilnehmenden dazu ein, zunächst zu sammeln, welche verschiedenen diakonischen Angebote im geografischen Einzugsbereich bestehen. Dabei wurde schnell das große Spektrum deutlich: Gemeinden sind diakonisch ebenso tätig, wie Vereine, große diakonische Werke, Einrichtungen für Zielgruppen, wie pflegebedürftige Menschen oder mit besonderen Herausforderungen, der Diakonieverband Hannover-Land oder der Kirchenkreis Ronnenberg selbst mit der Kirchenkreissozialarbeit, Notfallseelsorge oder der Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle. "Es sind 54 diakonische Angebote", unterstrich Andrea Schink. "Diakonie wird oft nicht als solche wahrgenommen, sondern als eigenständiges Angebot. Vielleicht wäre es gut, das Kronenkreuz als bekanntes Logo der Diakonie einfach häufiger für die Werbung zu nutzen", meinte zum Abschluss Marianne Riecke, die Vorsitzende des Diakonieausschusses. Sie informierte über einige Vorhaben in diesem Jahr. So wird ein Flyer mit diakonischen Angeboten im Kirchenkreis aktualisiert. Im Juni findet eine Diakonische Konferenz im Kirchenkreis zum Thema "Armut beschämt" statt. Familien, deren Kinder eingeschult werden und die berechtigt sind, aus dem Bildung- und Teilhabepaket gefördert zu werden (BuT), können 50 Euro zusätzlich beim Kirchenkreis für den Schulranzen erhalten. Und in der Woche der Diakonie Anfang September sind Ehrenamtliche wieder zu einem Fest des Ehrenamts eingeladen. Marianne Riecke warb auch dafür, Diakonie auch im Kirchenvorstand zu thematisieren. "Wir kommen gern in solche Sitzungen und außerdem gibt es in jeder Gemeinde Diakoniebeauftragte, die gern berichten", sagte sie.
Entwicklung von Kirche
Superintendentin Antje Marklein fand in ihrem Bericht zur Situation im Kirchenkreis bewusst "provozierende" Worte. Sie sagte: "Wir halten immer noch krampfhaft fest an einer Kirche, die es eigentlich so gar nicht mehr gibt. Und auch wenn vereinzelte Kirchengemeinden jetzt gleich aufschreien und sagen: Bei uns ist das alles ganz anders, bleibe ich dabei: da müssen wir ran an das Thema, und zwar noch radikaler als bisher". Es gehe darum, als Kirche attraktiv zu sein - dafür sei ein Perspektivwechsel wichtig, anstatt Ressourcen in den Erhalt veralteter Strukturen zu stecken. Die Kirche müsse sich zu einer aufsuchenden, besuchenden Kirche verändern. Gottesdienste am anderen Ort, wie jetzt in Wennigsen geplant, seien ein Beispiel. Kernaufgabe bleibe die Verkündigung - das könne auch dazu führen, auf einer Demo gegen Rechtsextremismus dabei zu sein: "Da gehören wir als Kirche hin, wenn die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. Genauso wie unser Engagement gegen das Ertrinken im Mittelmeer Christinnenpflicht ist. Auch der Dialog mit Friday for future und das Engagement für Nachhaltigkeit ist ein Thema der Kirche – oder alles zusammengefasst: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung – nichts Neues, aber immer brisanter. Wir müssen politischer werden, beziehungsweise nicht nur die EKD da oben Stellungnahmen abgeben lassen, sondern selbst mutig Stellung beziehen. Wir brauchen eine Kirche, die zu den Menschen geht und mit ihnen in ihrem Alltag ihre Sorgen und Nöte teilt".
Kirchenkreissynode verabschiedet Vorsitzenden
Seit dem 1. Februar dieses Jahres ist Pastor Matthias Stalmann nur noch mit einer viertel Stelle im Kirchenkreis tätig, nachdem sein Stellenanteil in der Notfallseelsorge im Sprengel und in Hannover erhöht wurde. Aus diesem Grund legte er am Ende der Sitzung in Empelde sein Amt als Vorsitzender der KKS nieder. Sein Stellvertreter Michael Rehren verabschiedete ihn aus diesem Amt. Matthias Stalmann war seit 2013 stellvertretender Vorsitzender und seit 2015 Vorsitzender des Gremiums. Er dankte für die gute Zusammenarbeit im Vorstand und im Kirchenkreistag bzw. der -synode und richtete seinen Dank vor allem auch an die Verwaltung, die ihn jederzeit gut unterstützt habe.