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Durchimpfung in Heimen und Pflegeinrichtungen kurz vor Abschluss

Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Foto: Laura Kwast.

Region. Gesundheitsministerin Daniela Behrens: „Ein erster wichtiger Meilenstein beim Schutz der Gruppe hochverletzlicher Personen ist erreicht“ – Aufruf an Heime, gewünschte Besuche im Rahmen der Hygienekonzepte zuzulassen.

In allen niedersächsischen Heimen ist die Erstimpfung erfolgt bzw. angeboten worden – und in 98 Prozent der Einrichtungen auch die Zweitimpfung. Die Impfteam-Besuche in den stationären Pflegeeinrichtungen können daher in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. „Ein erster wichtiger Meilenstein beim Schutz der Gruppe hochverletzlicher Personen ist erreicht“, sagt Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens und verweist auf die deutlich zurückgehenden Infektionszahlen in den Einrichtungen.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden in Niedersachsen insgesamt 104.459 Erstimpfungen (Stand 25. März) in 1.473 Einrichtungen vorgenommen. Anhand der aktuell vorliegenden Daten ist ein deutlicher Rückgang des Infektionsgeschehens in niedersächsischen Heimen zu verzeichnen, sowohl bei der Zahl der betroffenen Einrichtungen als auch insgesamt bei den betroffenen Personen. Während im Januar 336 Alten- und Pflegeeinrichtungen mindestens eine COVID-19-Erkrankung verzeichneten, waren es im Februar noch 257 Einrichtungen - in der zurückliegenden Woche hatten nur noch 86 Einrichtungen in 25 niedersächsischen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten COVID-19-Fälle gemeldet. Die Anzahl der im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen ist ebenfalls deutlich - von 370 im Januar auf 291 im Februar - gesunken. Im März ist es bisher zu 65 entsprechenden Todesfällen gekommen.

„Die Zahlen zeigen einen durchschlagenden Erfolg unserer Impfkampagne in den Heimen“, erklärt Ministerin Daniela Behrens: „Ich danke den unzähligen mobilen Teams unserer 50 niedersächsischen Impfzentren in den Kommunen für ihren beispielslosen Einsatz in den vergangenen Wochen und Monaten. Die Erst- und Zweitimpfung ist ein unerlässlicher Schutz gegen das Corona-Virus. Es war richtig, dass wir die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Heime zuerst geimpft haben. Damit haben wir nun weitergehend die Gefahr eingedämmt, dass es in Pflegeeinrichtungen für ältere und pflegebedürftige Menschen zu weiteren massiven Corona-Ausbrüchen kommen kann.“

Niedersachsens Gesundheitsministerin ruft die Einrichtungsbetreiber vor diesem Hintergrund dazu auf, die Besuchsregelungen anzupassen: „Der Kontakt mit der Familie ist für die Älteren wichtig. Ich halte es daher für möglich, zukünftig wieder mehr Besuch zuzulassen. Zwei Wochen nach erfolgter zweiter Impfung können die Heime ihr Hygienekonzept an die aktuelle Lage anpassen und gewünschte Besuche zulassen“, erklärt Daniela Behrens. Das örtliche Gesundheitsamt sollte dabei eingebunden werden. Auch Gruppenangebote könnten möglich sein.

Trotz der guten Situation bei der Durchimpfung in Heimen und Pflegeeinrichtungen bleibe aber der Infektionsschutz das Gebot der Stunde. Denn nach wie vor sei eine Übertragung auch unter geimpften Personen nicht auszuschließen. Zudem müsse auf Neuzugänge, die noch nicht geimpft sind, geachtet werden. Gute Hygienekonzepte, die den Eintrag von Coronaviren (Sars-CoV-2) in Pflegeheime und ähnliche unterstützende Einrichtungen verhindern, bleiben wichtig, um vor allem ältere Menschen, Pflegebedürftige und das Personal zu schützen.

Dazu Gesundheitsministerin Daniela Behrens: „Wir haben in Niedersachsen den ersten Meilenstein im Kampf gegen das tödliche Virus erreicht. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Unsere Sorge und unser täglicher Kampf gilt nach wie vor in besonderem Maße dem Schutz vulnerabler Gruppen. Wir haben das Impftempo mit inzwischen fast 180.000 Impfdosen wöchentlich deutlich erhöht. Wir haben eine umfangreiche Teststrategie auf den Weg gebracht und damit ein grundlegendes Netz von Tausenden von Testmöglichkeiten in ganz Niedersachsen geschaffen. Und dieses Netz wächst täglich. Wir sind im ständigen Austausch mit unseren Kommunen, um vor Ort angepasst zu reagieren. Wir sind auf einem guten Weg durch die Pandemie. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Strategie „Impfen und Testen“ uns im anstehenden Sommer viele Freiheiten zurückbringen wird.“

Zum Hintergrund: Die Beschäftigten u.a. in der ambulanten Pflege und in Behinderteneinrichtungen müssen sich an drei Tagen in der Woche testen lassen. Für die Beschäftigten in stationären Pflegeeinrichtungen sind derzeit tägliche Testungen vorgeschrieben. Zudem gibt es eine Testpflicht für Besucher in den Heimen. Vorgeschrieben ist diese ab einer 7-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in der entsprechenden Kommune - es sei denn, die Angehörigen können ein tagesaktuelles negatives Testergebnis vorweisen. Unabhängig vom Inzidenzwert müssen sich die Besucherinnen und Besucher vor einem Besuch in einem Heim dort anmelden.