Barsinghausen/Nizza.
Nach Hawaii 2013 und Zell am See 2015 geht Triathlet Ernst Wildhagen vom TSV Barsinghausen am 08.09.2019 in Nizza zum dritten mal bei einer WM an den Start
Am 8. September findet in Nizza die 70.3-WM über die Mitteldistanz im Triathlon statt. Nach 1,9 KM Schwimmen im glasklaren Wasser des Mittelmeeres geht es auf eine sehr schwere Radstrecke mit fast 1.400 Höhenmetern in die Berge von Nizzas Hinterland. Zum Abschluss wird ein Halbmarathon an der wunderschönen Promenade in Nizza gelaufen. Insgesamt gehen an zwei Tagen 2.000 Frauen und 3.500 Männer an den Start.
Qualifiziert für dieses Rennen hat sich Ernst Wildhagen mit seinem Sieg beim 70.3 Ironman im letzten September auf Rügen.
Aufgrund des Streckenprofils und der deutlich reduzierten Vorbereitung soll es in diesem Jahr aber nicht um Platzierungen und persönliche Bestzeiten gehen, sondern das Rennen soll vor allem Spaß machen. Seine Stärke auf dem Rad kann Ernst Wildhagen auf dieser Strecke nicht ausspielen. Für den langen und steilen Anstieg über 10 Kilometer mit 7 Prozent Steigung (Tour de France Kategorie 2; zum Vergleich: der Nienstädter Pass ist 3 Kilometer lang mit 4Prozent Steigung) ist er zu schwer und um sich mit über 90 km/h die steilen Serpentinen hinunter zu stürzen, fehlt ihm die nötige "Todessehnsucht".
Auch der Trainingsumfang musste in 2019 wegen anderer Projekte deutlich reduziert werden. in diesem Jahr kommen nur ca. 220 Schwimmkilometer (letztes Jahr 300), 6.000 Radkilometer (Vorjahr 10.000) und 800 Laufkilometer (Vorjahr 1.200) zusammen.
Außerdem soll nach dem Wettkampf noch genügend "Kraft" für eine schöne Urlaubsreise entlang der Côte d´Azur übrig sein. Bereits am 2. September ist es losgegangen, mit einem Zwischenstopp am Bodensee. Geplant ist auch ein Abstecher nach Huez, um dort den legendären Tour de France-Anstieg nach Alpe d´Huez hinauf zu fahren. Nach der letzten WM in Zell am See war Ernst Wildhagen so erschöpft, dass er mit Infusionen behandelt werden musste und nach dem Wettkampf auf Rügen schmerzte das Knie so stark, dass in den Tagen danach Fortbewegung nur mit einem E-Bike möglich war. Das soll diesmal nicht so werden.
Aber vielleicht wird sich doch wieder das Adrenalin durchsetzen, alle guten Vorsätze werden im Rennen über den Haufen geworfen und es wird - wie immer - alles gegeben.