Gehrden .
Durch die Corona-Pandemie haben sich für alle Bürger die Bedingungen für das tägliche Leben erheblich verändert. Dieses betrifft alle privaten, beruflichen, schulischen und öffentlichen Bereiche. Auch die Arbeit der Feuerwehren musste den notwendigen Hygienemaßnahmen und zahlreichen besonderen Regeln angepasst werden. Die Freiwillige Feuerwehr Gehrden hat schon frühzeitig auf die veränderten Bedingungen reagiert, Verhaltensregeln für Einsätze angepasst, Schutzausrüstung optimiert, Einsatzkräfte informiert und neue Formen der Kommunikation eingeführt. Die wichtige Aufgabe der Gefahrenabwehr bei Bränden, Unfällen, technischen und sonstigen Hilfeleistungen kann so auch unter den veränderten Rahmenbedingungen weiterhin auf hohem Niveau gewährleistet werden.
Für die Feuerwehren ist seit Wochen eine Dienstanweisung gültig, wonach persönliche Treffen von Gruppen in den Feuerwehrhäusern unzulässig sind. In der Folge wurden alle Fortbildungen, Musikproben, Jugendgruppentreffen und Besprechungen bis auf Weiteres abgesagt. Technische Überprüfungen an Fahrzeugen und Geräten finden, unter Beachtung aller Regeln zur Infektionsvermeidung, weiterhin statt. Die Führungskräfte kommunizieren seither viel über Telefon, E-Mail oder Nachrichtendienste und haben so zunächst auch die wichtigsten Informationen an die mehr als 70 Mitglieder der Einsatzabteilung verteilt.
„Die aktuellen Erfordernisse durch die Corona-Pandemie sowie wichtige Dinge aus dem laufenden Einsatzgeschehen bedürfen jedoch auch eines direkten Austausches und der fachlichen Diskussion zwischen unseren Führungskräften“, bemerkt Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke. „Bereits mehrfach haben wir uns deshalb in Videokonferenzen zu aktuellen fachlichen und organisatorischen Fragestellungen ausgetauscht und gute Lösungen durch gemeinsame Diskussionen erarbeitet“, so Fricke.
Für das Einsatzgeschehen wurden besondere Verhaltensregeln für die Feuerwehrleute aufgestellt. Zudem ist die Schutzausrüstung und die vorhandene Ausstattung mit Hygienematerial erweitert bzw. optimiert worden. Eine Filmserie „VideoINFO“ informiert die Einsatzkräfte über alle aktuellen Veränderungen und notwendige Verhaltensregeln, ohne dass sich diese zu Fortbildungsdiensten versammeln müssten. Für die Verbreitung der VideoINFO-Beiträge wird ein interner Bereich auf der Homepage der Feuerwehr Gehrden im Internet genutzt. „Für die kurzen fachlichen Videos haben wir jeweils entsprechende Drehbücher erarbeitet und vorher abgestimmt“, berichtet der stellvertretende Zugführer Tobias Winter. „Zwei Einsatzkräfte stellen spezielle Schutzausrüstungen, Abläufe oder Verhaltensregeln lebendig vor und beachten dabei alle aktuellen Hygienemaßnahmen. Wir können so allen Einsatzkräften die wesentlichen Neuerungen im Rahmen der Corona-Pandemie in bewegten Bildern mit entsprechenden Erklärungen einheitlich, verständlich und möglichst zeitnah sowie zeitgleich vermitteln“, so Tobias Winter.
Derzeit sind sechs Folgen der zwischen drei und zehn Minuten dauernden Videofilme bereits erstellt worden. Weitere sieben Filme sind bereits konkret geplant.
Sofern der Abstand von mindestens eineinhalb Metern zwischen Personen nicht eingehalten werden kann, gelten Mund-/Nasenschutz-Masken als hilfreich. Da die Feuerwehrleute in Einsatzfahrzeugen und bei der Arbeit im Team an Einsatzstellen oftmals den Mindestabstand nicht einhalten können, wird zukünftig grundsätzlich ein Mund-/Nasenschutz getragen. Da diese derzeit jedoch nur in begrenzter Anzahl verfügbar sind, hat Feuerwehrfrau Silke Riedel für die mehr als 70 Einsatzkräfte spezielle Ausführungen aus stabilem Stoff genäht. „Ich habe mir verschiedene Modelle im Internet angeschaut und dann ein geeignetes für den Einsatzdienst ausgewählt. Dieses nähte ich in drei Größen, damit es je nach Kopfform auch gut sitzt. Nachdem einige Feuerwehrleute die Masken erprobt hatten, ist die Produktion in Serie angelaufen. An manchen Tagen habe ich 15 bis 18 Stück fertigbekommen“, sagt Silke Riedel. Mit den Mund-/Nasenschutz-Masken schützen sich die Einsatzkräfte untereinander vor unbemerkten Infektionen. Aber auch Hilfesuchende, bei denen die Feuerwehr zum Einsatz kommt, werden so vor ungewollten Infektionen geschützt. „Wir hoffen auf Verständnis, wenn wir die Hilfesuchenden vor Ort bitten, auch einen Mund-/Nasenschutz anzulegen. So kann das Infektionsrisiko auch für unsere Feuerwehrleute möglichst gering gehalten werden. Sofern Kontaktpersonen an Einsatzstellen nicht über einen eigenen Mund-/Nasenschutz verfügen, werden wir ihnen einen anbieten“, so Ortsbrandmeister Fricke.
Alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Gehrden sind somit fachlich gut sowie aktuell informiert, angemessen ausgerüstet und beachten die besonderen Verhaltensregeln. So ist die Schwerpunktfeuerwehr bei allen erforderlichen Hilfen auch weiterhin zuverlässig, schnell und kompetent zum Einsatz bereit.