Region. Die Stadt Hannover ist auf den absehbaren Zustrom von Flüchtenden aus der Ukraine vorbereitet. Oberbürgermeister Belit Onay hob hervor: „Hilfe und Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine sind eine Selbstverständlichkeit und für uns eine Aufgabe von höchster Priorität. Wir werden alles daransetzen, den Opfern und Leidtragenden dieses auf Schärfste zu verurteilenden Angriffskrieges beiseite zu stehen“, so Onay weiter..
Er verweist darauf, dass in einem ersten Schritt die Landesaufnahmebehörden die Menschen aufnehmen sollen, von denen sie dann in gewohnter Weise auf die Kommunen verteilt werden. Dennoch sei es notwendig, auch auf der kommunalen Ebene bereits Vorkehrungen zu treffen.
Kurzfristig hat die Feuerwehr Hannover an zwei Standorten bereits Unterbringungsmöglichkeiten eingerichtet: 50 Plätze stehen in der Feuerwache 2 in Stöcken zur Verfügung, 100 weitere in Räumen der ehemaligen Feuerwache 1 am Goetheplatz. Diese Erstaufnahmekapazitäten sollen sicherstellen, dass anreisende/zugewiesene Ukrainer*innen unmittelbar ein Dach über dem Kopf erhalten. Von dort sollen die Menschen jedoch spätestens nach 72 Stunden in dauerhaftere Einrichtungen überführt werden. Bei der Einrichtung dieser Unterbringungsmöglichkeiten wurden auch individuelle Erfordernisse, etwa in Hinblick auf die Unterbringung von Familien, berücksichtigt.
Darüber hinaus trifft die Landeshauptstadt in Abstimmung mit der Deutschen Messe AG gegenwärtig alle Vorkehrungen, um sehr kurzfristig eine Messehalle für zunächst 800 und dann 400 weitere Personen herzurichten. Die Vorbereitungen werden voraussichtlich bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat, weist auf die besondere Situation hin: „Wir sind darauf vorbereitet, dass binnen kürzester Zeit Menschen in Hannover ankommen, auch losgelöst von Prozessen zur Verteilung von Geflüchteten durch das Land Niedersachsen. Die ersten von ihnen werden wir voraussichtlich in dieser Nacht aufnehmen.“ Er bezieht sich dabei auf die Möglichkeit von Ukrainer*innen im Rahmen eines Touristenvisums nach Deutschland zu kommen und sich frei zu bewegen. „Einreisende Ukrainer*innen können Stand heute bis zu 90 Tage im Land bleiben. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse ist die Ausländerbehörde angewiesen, die Aufenthaltserlaubnis unbürokratisch auf 180 Tage zu verlängern“ so von der Ohe.
Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit den Landesbehörden weist Oberbürgermeister Onay darauf hin, dass man in einem engen Austausch sei. „Wir erarbeiten mit dem Land Niedersachsen eine unkomplizierte Lösung für die Menschen. Mir ist wichtig: Wer bei uns strandet oder Schutz sucht, findet sofort Hilfe.“
Die Landeshauptstadt befindet sich dazu auch in notwendigen Abstimmungsprozessen mit dem Land Niedersachsen.
Die Stadt erreichen bereits viele Anfragen von Bürgern, die Hilfe anbieten wollen. Sozialdezernentin Sylvia Bruns, die mit ihrem Dezernat für die Unterbringung von geflüchteten Menschen zuständig ist, zeigte sich beeindruckt von dieser Solidarität: „Wer Hilfe anbieten möchte, kann sich kurzfristig an die Mailadresse fluechtlinge(at)hannover-stadt.de wenden“. Die Adresse ist ab sofort freigeschaltet.