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Gesundheit für alle - Ein Wegweiser durch das deutsche Gesundheitssystem

Region.

Das deutsche Gesundheitssystem zählt zu den besten auf der Welt – nicht aber zu den am einfachsten verständlichen. Nicht nur für Menschen mit Migrationsgeschichte ist es schwierig zu überblicken, wie es funktioniert. Das Ethno-Medizinische Zentrum hat einen Wegweiser gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit entwickelt, um Fragen zur Gesundheit in Deutschland zu beantworten: Wie kann man sich krankenversichern? An wen kann man sich wenden, wenn man selbst oder ein Familienmitglied krank ist? Geht man zuerst zu einem Arzt oder lieber direkt ins Krankenhaus? Welche Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen sind sinnvoll und sollten wahrgenommen werden? Auf welche Unterstützungsleistungen der Pflegeversicherung besteht ein Anspruch?

Die MHH besitzt weltweites Renommee. Das bedeutet aber auch, dass Kranke aus vielen Ländern kommen, um in Hannover behandelt zu werden. Beispiel Kinder-Herzchirurgie: Junge Patienten aus der Türkei und aus arabischen Staaten werden hier ebenso operiert wie Kinder aus Russland oder Albanien. Oft werden sie von ihren Eltern begleitet, und die wollen natürlich wissen, wie es um ihre Kleinen steht. Patientengespräche sind nötig, Formulare müssen ausgefüllt werden. Vor allem aber: Fragen, viele Fragen. Ängste, auf die angemessen reagiert muss. Nicht immer steht ein Arzt oder eine Pflegekraft bereit, die Arabisch, Türkisch, Russisch oder eine andere Sprache beherrschen.

Hier hilft seit 2011 das Ethno-Medizinische Zentrum: Auf Initiative des Vereins „Kleine Herzen Hannover“ bieten der bekannte Medizin-Soziologe Ramazan Salman und seine Mitstreiter einen Dolmetscher-Dienst in über 50 Sprachen an. „Verstehen bedeutet Sicherheit. Mit den Problemen und Fragen allein gelassen werden, bedeutet neue Sorgen, und die sind das Letzte, was die Eltern eines schwer kranken Kindes brauchen“, betont Salman. Als Geschäftsführer des EMZ gründete er 1989 den ersten medizinischen Dolmetscherdienst in Deutschland und bildet bundesweit Migranten zu medizinisch versierten Dolmetschern für das Gesundheitswesen aus. "Für dieses wichtige und nachhaltige Projekt erhielt unser Verein 2011 bereits einen Integrations-Preis," betont Ira Thorsting, Vorsitzende "Kleine Herzen Hannover". "Wir finanzieren unser Dolmetscher-Projekt in der MHH-Kinderherz-Klinik seit vielen Jahren und setzen uns dafür ein, dass in Zukunft diese Kosten auch von den Krankenkassen übernommen werden," so Thorsting.

Die Broschüre kann hier kostenlos bestellt werden: www.wegweiser-gesundheitswesen-deutschland.de