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Zu allen vier Jahreszeiten bespielt der Gullymann Uwe Kalwar den Gully vor Hannovers Hauptbahnhof mit neuer Musik. Seit ein paar Tagen läuft frische Frühlingsmusik.
„Eigentlich gibt es diese Atmosphäre, die wir jetzt während der Corona-Krise täglich vor dem Bahnhof haben, sonst nur an sehr, sehr ruhigen Sonntagen. Das ist schon sehr besonders, wie jetzt die Musik auf dem Platz wirkt. Ich hatte überlegt, ob es für diese Zeit eine besondere Stimmung braucht und habe mich davon etwas leiten lassen. Manche Titel wie ‚You’re not an island’, ‚Wandrin’star’, ‚Still Life’ oder Nina Simone’s ‚This year’s kisses’ passen vom Titel wie musikalisch zur aktuellen Situation. Und der in 2019 verstorbene Soul-Crooner Solomon Burke singt auf sehr besondere Weise Sam Cooke’s Welthit ‚A change is gonna come’. Es gibt aber auch muntere Raritäten von Sophia Loren und Brigitte Bardot, oder das großartige 'Tiptoe through the tulips’ von Tiny Tim zu hören", informiert Kalwar.
Die Playlist vom DJ Gullyman findet sich unter www.gullyman.eu
Zur Geschichte der Gullymusik: Vor 20 Jahren, zur EXPO, hat Hannover nicht nur einen umgebauten Hauptbahnhof, sondern auch einen neuen großzügigen Vorplatz ohne Autoverkehr erhalten. Das Hamburger Architektenpaar Prof. Hille von Seggern und Timm Ohrt hat diesen Platz neu gestaltet, der in Hannover fortan zu den beliebtesten Plätzen der Stadt zählt. „Das war schon grandios, dass Timm Ohrt im Angesicht dieses Lüftungskanaldeckels auf die Idee kam, hier könnte doch Musik tönen“, erläutert Uwe Kalwar, der jetzige DJ Gullyman. Kalwar lernte Timm Ohrt 2004 kennen: „Ich wollte ihm zur Gestaltung des Platzes gratulieren, weil er aus meiner Sicht ein großer Wurf für Hannover ist und bundesweit sicher nun einer der attraktivsten Bahnhofsplätze. Und außerdem natürlich zur tollen Musikgully-Idee.“ Anschließend kamen die beiden Musikfreunde überein, dass fortan Kalwar die Gully-CD’s zusammenstellt. „Meine ersten beiden CDs gingen noch durch Timm’s ‚Geschmackskontrolle’, erfreulicherweise erfolgreich“, schmunzelt Kalwar. Seitdem ist es sein Anlegen möglichst zu den vier Jahreszeiten neue Musik auf CD für die Nacht und den Tag zusammen zu stellen.