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Heute ist Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Region/Sorsum.

Jedes Jahr kommen rund 1,8 Prozent der Neugeborenen in Deutschland mit einer Behinderung auf die Welt, die auf den Missbrauch von Alkohol während der Schwangerschaft zurückgeführt werden kann. In der Region Hannover sind das gut 200 Kinder pro Jahr. Seit dem Frühjahr 2019 bietet der Verein Mittendrin Hannover  Betroffenen und ihren Angehörigen sowie Fachpersonal an Kitas, Schulen und begleitenden Institutionen Beratung und Unterstützung an. Darauf weist der Verein heute anlässlich des Tages des alkoholgeschädigten Kindes hin.


Das Datum 9. September wurde erstmals vor 20 Jahren begangen und damals bewusst gewählt: Es soll auf die 9 Monate hinweisen, die ein ungeborenes Kind im Bauch seiner Mutter heranwächst. Wenn Schwangere Alkohol trinken, hat das ungeborene Kind innerhalb kürzester Zeit den gleichen Alkoholspiegel wie die Mutter. Da die Organe des Ungeborenen aber noch nicht ausgereift sind, kann die Leber den Alkohol nur sehr viel langsamer abbauen. Somit ist es der toxischen Wirkung des Alkohols viel länger ausgesetzt als die Mutter, sodass dieses Zellgift schon in geringsten Mengen das Gehirn und die Organe des Ungeborenen irreparabel und sehr schwer schädigen kann.

Die Behinderung, die so entsteht, nennt sich FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder).  
„Es ist erschreckend, wie hoch die Zahlen sind. Es handelt sich hierbei um eine Behinderung, die zu  100 Prozent vermeidbar wäre, wenn kein Alkohol während der Schwangerschaft konsumiert würde“ sagt der Sorsumer Thomas Haubrich, der als FASD-Fachkraft (FH Münster) bei Mittendrin Hannover zuständig ist für den Bereich FASD. „Wir wollen zum einen über die Gefahr von Alkohol während der Schwangerschaft informieren, zum anderen unterstützen und beraten alle, die mit dem FASD in direktem Kontakt sind, ob durch familiäre Betroffenheit oder berufliche Berührungspunkte.

„Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Thomas Haubrich einen Fachmann für diese wichtige Arbeit gewinnen konnten. Es geht uns darum, Menschen, die von FASD betroffen sind, bestmöglich zu unterstützen auf ihrem Weg in der Gesellschaft und in der Region Hannover ein tragfähiges Netzwerk aus Experten für das Thema aufzubauen“ führt Katja Blume, Vorsitzende von Mittendrin Hannover aus.
 
Ansprechpartner für FASD: Thomas Haubrich, Telefon: 017786 94-30, Email: fasd@mittendrin-hannover.de.