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Draußen ist es kalt, und drinnen im Haus verbreitet der Ofen seine Wärme. Doch damit es so richtig schön knistert, sollten in diesem Jahr Fichte oder Lärche statt des beliebten Buchenholzes genutzt werden, verrät Thomas Reulecke vom Forstamt Dassel im Solling. Sturmtief „Friederike“, die extreme Trockenheit und der damit verbundene große Borkenkäfer-Befall der Fichten sorgen für große Mengen an Schadholz. Immer noch sind alle Kapazitäten – vom Harvester, dem Vollernter im Wald, über Rückeschlepper bis hin zu den Forstarbeitern – eingebunden und bergen das Holz mit hohem Aufwand. Eine zusätzliche Brennholzgewinnung ist kaum möglich. Erst müssen die Kunden für Stamm- sowie Industrieholz mit Buchenholz versorgt werden. Es bestehen vertragliche Verpflichtungen. „Die Wirtschaft ist auf dieses Holz angewiesen, da hängen konkret Arbeitsplätze dran. Deshalb appellieren wir an unsere Brennholz-Kunden, in diesem außergewöhnlichen Jahr auf Alternativen wie Fichte oder anderes Nadelholz umzusteigen“, bittet der Dasseler Forstamtsleiter um Verständnis. Er kann die traditionellen Kunden von Buche als Brennholz zurzeit in gewohntem Maße nicht bedienen. Aufgrund des hohen Heizwertes ist Brennholz aus Buche, Eiche, Esche oder Birke besonders beliebt. Aber auch weitere Laub- und Nadelhölzer sind gut für den Ofen geeignet.
Ein weiterer Vorteil von Nadelhölzern wie Fichte und Lärche als Brennholz ist neben dem Knistern eine besonders schöne Flamme während des Abbrennens. Zudem sind die Nadelhölzer mit 35 Euro pro Festmeter günstiger als Eiche oder Buche, die im Solling 50 bis 60 Euro/Festmeter kosten. Allein „Friederike“ bescherte 200.000 Festmeter Windwurfholz, hinzu kommen 50.000 Festmeter Schadholz. Holz ist als natürlicher, nachwachsender Rohstoff beliebt. Wird es trocken und unbehandelt verbrannt, wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum zuvor gespeichert hat oder wie bei natürlicher Zersetzung freigesetzt werden würde. Forstämter bieten Brennholz in Form ganzer Stämme oder als Stammabschnitte am befahrbaren Waldweg an. Selbstwerber können ihr Holz dort nach eigenem Bedarf zerkleinern. Für viele Haushalte ist das Heizen mit Holz eine günstige und zugleich umweltfreundliche Alternative oder Ergänzung zu den endlichen Energieträgern Öl und Gas. Die Nachfrage nach Brennholz hat in den vergangenen Jahren ständig zugenommen.