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Jetzt barrierefrei: Haltestelle Rethen/Steinfeld geht in Betrieb

Nehmen den 162. barrierefreien Hochbahnsteig in Betrieb: (v. l. n. r.) Johannes Gregor (Unternehmensbereichsleiter Stadtbahn der ÜSTRA), Laatzens Bürgermeister Kai Eggert, Christian Weske (Geschäftsführer infra), Gundhild Fiedler-Dreyer (Mitglied der Regionsversammlung), Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz und Nebot Pomar, Ortsbürgermeister von Rethen. Quelle: Region Hannover/Klaus Abelmann.

Laatzen. Der barrierefreie Ausbau der Haltestellen im Streckennetz der Stadtbahn geht zügig voran. Mit dem jetzt fertiggestellten Hochbahnsteig an der Haltestelle Rethen/Steinfeld können die Fahrgäste der ÜSTRA bereits an 162 der insgesamt 195 Haltestellen und Stationen hindernisfrei ein- und aussteigen, sechs Stadtlinien sind inzwischen vollständig umgerüstet. Für den Bau der Haltestelle in Laatzen wurden insgesamt rund 4,2 Millionen Euro investiert. Neben dem Land Niedersachsen (2,3 Millionen Euro) beteiligte sich die Region Hannover mit 1,9 Millionen Euro an der Finanzierung. Bauherrin und Eigentümerin ist die Infrastrukturgesellschaft Hannover (infra)..

Der neue, 70 Meter lange und vier Meter breite Hochbahnsteig in Mittellage zwischen den Schienensträngen ersetzt die bisherigen Niedrigseitenbahnsteige an der Station und ist über Rampen stufenlos zu erreichen. „Unser Ziel ist die Barrierefreiheit auf allen Stadtbahnlinien bis zum Jahr 2030“, sagte der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz: „Wir wollen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für unsere Einwohner so einfach wie möglich machen. Dies gilt für Menschen mit Handicaps, aber auch für andere Fahrgastgruppen. Insbesondere Kinder und ältere Menschen sind auf einen sicheren und barrierefreien Einstieg angewiesen.“

Für die infra geht unterdessen die Arbeit in Laatzen weiter. “In Rethen und Gleidingen haben wir die nächsten zwei Projekte in Angriff genommen“, erläuterte infra-Geschäftsführer Christian Weske: „Die südliche Nachbarhaltestelle Rethen/Pattenser Straße wird als Neubau künftig die bisherigen Haltestellen Rethen/Nord und Schleife Rethen ersetzen, und in Gleidingen entsteht ein Hochbahnsteig mit einem zusätzlichen Kehrgleis, so dass die Linie 2 ab Anfang 2024 nicht mehr in Rethen endet, sondern bis zum neuen Endpunkt Gleidingen verlängert wird. Beide Vorhaben bedingen umfangreiche Arbeiten, die Fahrgäste und Anwohnende auf eine Geduldsprobe stellen werden.“

Laatzens Bürgermeister Kai Eggert warb um Verständnis für die anstehenden Bauvorhaben und die damit verbundenen Beeinträchtigungen für Mensch und Verkehr: „Die neuen Hochbahnsteige – ausgestattet mit Witterungsschutz, Sitzmöglichkeiten, Fahrkartenautomat, Notruf- und Infosäulen sowie Zugzielanzeigern - sind die Visitenkarten für einen modernen und leistungsfähigen Nahverkehr in unserer Stadt. Durch die Anlage als Mittelhochbahnsteige wird zudem die Kontinuität dieser Haltestellenform in Rethen und Gleidingen gewahrt und damit ein wichtiges Element der Verkehrswende in Laatzen ergänzt.“

Beide Bahnsteigenden der Station Rethen/Steinfeld sind über Rampen zu erreichen. Der nördliche, signalgeregelte Zugang befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Hildesheimer Straße und stellt neben der Erschließung des Hochbahnsteiges Rethen/Steinfeld auch für den nichtmotorisierten Individualverkehr die Wegebeziehung zwischen der Kleingartenanlage, zur Brücke über die DB-Gleise und nach Grasdorf sicher. Bürgermeister Eggert: „Die Überquerung der Straße wird auch Menschen mit Sehbehinderung erleichtert, da die Ampel akustische Signale sendet.“ Perspektivisch soll südlich des Friedhofes Laatzen ein neues Quartier entstehen, das dann über einen gemeinsamen Geh- und Radweg mit der Stadtbahn verbunden werden soll.

„Mit dem Hochbahnsteig Rethen/Steinfeld sind auf der Linie 2 in Richtung Norden nun alle Haltestellen bis zum Endpunkt Alte Heide barrierefrei“, erklärte Johannes Gregor, Unternehmensbereichsleiter Stadtbahn der ÜSTRA. „Mit dem Neu- und Ausbau der noch fehlenden zwei Haltestellen auf der Linie 2, die durch die Verlängerung nach Gleidingen erforderlich sind, wird auch hier Platz für modernere Fahrzeuge geschaffen. Ein Einsatz des TW 3000 ist allerdings erst nach Abschluss aller Bauarbeiten möglich, frühestens in zwei Jahren.“

Auch an anderen Stellen im Stadtbahnnetz geht es voran. Die Stadtbahnverlängerung nach Hemmingen geht 2023 in Betrieb. Im hannoverschen Stadtteil Badenstedt wird an mehreren Projekten gleichzeitig gearbeitet: „Nach den Herbstferien 2023 sollen in der Hauptverkehrszeit erstmals Dreiwagenzüge auf einzelnen Fahrten der Linie 9 eingesetzt werden“, blickte Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz voraus.