Region. Bereits Samstagmorgen haben sich rund 90 Johanniter aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen in Richtung Hochwassergebiet auf den Weg gemacht. Bereits in der Nacht waren erste Kräfte aus Holzminden, Northeim und Göttingen mit den Kreisfeuerwehrbereitschaften Holzminden und Göttingen zu deren sanitätsdienstlichen Absicherung abgerückt. Das Einsatzgebiet wird voraussichtlich im Bereich um die schwer geschädigte Stadt Eschweiler liegen. .
Das Gros der Johanniter-Einsatzkräfte, 80 Helfer aus den Regionalverbänden Südniedersachsen (Hildesheim, Einbeck, Northeim, Holzminden) und Harz-Heide (Braunschweig, Celle, Uelzen, Salzgitter) haben den Zielort Nürburgring. Dieser liegt in der Nähe von Ahrweiler.
"Wir werden dort einen Behandlungsplatz 50 errichten“, sagt Benjamin Häselbarth, Bereichsleiter Sondereinsatzdienst in Ortsverband Hannover-Wasserturm, der für den Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe den Großeinsatz mit organisiert.
Ein Behandlungsplatz 50 (BHP 50) ist wie ein mobiles Krankenhaus. Dort können je nach Schwere der Verletzungen 50 Menschen pro Stunde medizinisch versorgt werden. Der Betrieb des Behandlungsplatzes erfolgt für 48 Stunden ab Eintreffen im Zielgebiet vollkommen autark. Dort ist ein Großteil der Infrastruktur stark beschädigt. Die Stromversorgung etwa für Licht, Funk- und Computeranlagen wird durch mitgeführte Stromerzeuger abgedeckt. Die Versorgung und die Unterbringung der eigenen Helferschaft läuft ebenfalls in Eigenregie – alle dazu benötigen Güter werden mitgeführt. Nicht zuletzt wird die Kommunikation via Satellitentelefon abgewickelt.
Die jetzt in den Einsatz geschickten Johanniter aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen werden nach Einschätzung von Benjamin Häselbarth für die kommenden Wochen nicht die letzten bleiben. „Wir sind gerade noch in der Phase der Rettung und Bergung. Und dieser Einsatz wird sich sicherlich einige Wochen hinziehen.“
Weitere Johanniter-Kräfte sind bereits in den Voralarm versetzt worden, um weitere Unterstützung in Nordrhein-Westfalen zu leisten. So wie etwa die Regionalbereitschaft des Johanniter-Regionalverbandes Weser-Ems mit seinem Betreuungsplatz 500 (BTP). Mit dieser Ausrüstung sind die Helfer in der Lage bis zu 500 Menschen ohne Obdach unterzubringen und zu versorgen. „Nach Alarmierung sind die Kolleginnen und Kollegen in fünf Stunden bereit für den Abmarsch“, sagt Häselbarth.