Region.
Die Entscheidung des Bundesinnenministers, die Einreise von ausländischen Saisonarbeitskräften aus Drittstaaten zunächst vollständig zu verbieten, wertet das Landvolk Niedersachsen als harten Schlag für alle Sonderkulturbetriebe. „Damit geraten aktuell die Pflanzung von Gemüsekulturen sowie die Spargelernte massiv in Gefahr“, kommentiert Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Er befürchtet damit den wirtschaftlichen Ruin vieler Spezialbetriebe.
Der Ausfall erfahrener und eingearbeiteter Kräfte in so großer Zahl lasse sich ad hoc nicht ohne Folge ausgleichen. Der plötzliche Sinneswandel der politischen Entscheidungen sei umso weniger nachvollziehbar, da die Betriebe weitreichende Sicherheitsvorkehrungen vorbereitet hätten, um die Saisonarbeitskräfte, andere Mitarbeiter sowie Kunden wirksam zu schützen, kritisiert Schulte to Brinke. Erfreut seien die Spargel- und auch andere Gartenbaubetriebe über das Angebot vieler Menschen, die durch die fehlenden Saisonarbeitskräfte entstandenen Lücken zu schließen. Die Garten- und Spargelanbaubetriebe sind über dieses Zeichen der Solidarität sehr erfreut, die dafür bestehenden Plattformen zur Vermittlung werden genutzt, teilt das Landvolk mit. Auch die Möglichkeit der Arbeitnehmerüberlassung begrüßt der Verband. Aushilfen, die Kurzarbeitergeld beziehen, dürfen zum Beispiel bis zur Höhe ihres ehemaligen Einkommens hinzuverdienen. Die erfahrene Arbeit der ausländischen Saisonkräfte wird nach Einschätzung des Landvolkes vermutlich kaum eins zu eins durch völlig neue Aushilfen auf den Feldern zu bewältigen sein. Daher dürfe der Einreisestopp nur über einen sehr kurzen Zeitraum zur Anwendung kommen.