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Landwirte planen Protestaktion bei Umweltministerkonferenz am 14. November

2. v.li: Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies, re.: Jörn Ehlers, 1. Vorsitzender des Niedersächsischen Landvolks.

Region.

Die deutschen Landwirte wollen nicht nur gesehen, sondern auch gehört und vor allem verstanden werden. Nach den bundesweiten Demonstrationen Ende Oktober wollen die Bauern nun die Umweltministerkonferenz (UMK) in Hamburg nutzen, um dort am 14. November ihre Anliegen und Forderungen zu artikulieren, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Miteinander sprechen statt übereinander, kooperieren statt verbieten, gemeinsam statt gegeneinander – das sind die Gegensätze, die Landwirte aktuell auf die Straße bringen. Sie fühlen sich unverstanden von der Gesellschaft und von der Politik „nicht gehört“. Das Aktionsbündnis Forum Natur plant gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und den Landesbauernverbänden eine Kundgebung unter dem Motto „Kooperation statt Verbote“.

Landwirte wollen mit der Politik in den Dialog treten und mit ihr über aktuelle Probleme für Landnutzer sprechen. Dazu zählt die aktuelle Umweltpolitik in Deutschland, die nicht auf Kooperation, Freiwilligkeit, Schutz durch Nutzung und Dialog setzt, sondern auf Ordnungsrecht und Auflagen. Ein Beschlussvorschlag des Landes Mecklenburg-Vorpommern hebt auf den verstärkten Dialog ab, der aus Sicht der Bauern dringend nötig ist. So stellt der Dialog mit der Landwirtschaft eine wesentliche Voraussetzung dar, „um die landwirtschaftliche Produktion stärker als bisher sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig weiterzuentwickeln“, heißt es in der Vorlage des Schweriner Umwelt- und A­grarressorts. Dieser Dialog muss sachlich, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit gegenseitigem Respekt geführt werden.

Neben den Landwirten werden auch die Weidetierhalter die Konferenz der Umweltminister als Plattform nutzen und erneut Lösungen in der Wolfsproblematik einfordern. Vor gut einem halben Jahr übergab Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers den Umweltministern aus Bund und Ländern ein Positionspapier der Tierhalter. Sie fordern die Einführung eines echten Wolfsmanagements inklusive Bestandsregulierung in Niedersachsen und auf Bundesebene. „Leider hat sich aber nichts getan“, kritisiert Ehlers. Die Weidetierhalter würden mit ihren Problemen weiter alleine gelassen! So könne Politik nicht mit ihnen umgehen.

„Da darf sich die Regierung nicht wundern, wenn die Betroffenen vor ihren Türen stehen und demonstrieren. Es wäre endlich an der Zeit, Signale zu setzen, Mut zu haben, Entscheidungen zu fällen und die notwendigen Gesetze auf den Weg zu bringen“, fordert Ehlers und fügt an: „Die Politiker müssen endlich aus der Lethargie aufwachen und Farbe bekennen“. Nur dann werde Weidetierhaltung weiter möglich sein. Je länger die Lösung des Problems hinausgezögert werde, umso weniger Weidetierhalter wird es zukünftig geben.