Groß Munzel.
Der Umweltverein BUND kritisiert die Erweiterungspläne der Hähnchenmastanlage in Groß Munzel. Landwirt Arnd von Hugo irritiert diese scharfe Kritik hingegen. Er hat bislang nur eine Bauvoranfrage gestellt, um die Möglichkeiten für seinen Betrieb abzuschätzen. Einen konkreten Bauantrag gibt es noch nicht.
Die BUND Ortsgruppe Barsinghausen kritisiert in einer Mitteilung die Pläne der Hähnchenmastanlage in Groß Munzel. Diese möchte laut BUND die Schlachthähnchenanlage von 84.400 auf 184.400 Stallplätze erweitern. Des Weiteren werden Umweltbelastungen, Geruchsbelästigungen, erhöhter Trinkwasserverbrauch und die Entstehung multiresistenter Keime stark kritisiert. Landwirt Arnd von Hugo ist verwundert über diese harsche Kritik: „Ich habe lediglich eine Bauvoranfrage an die Region Hannover gestellt. Jeder Unternehmer muss für die Zukunft planen, dazu muss ich aber wissen, welche Möglichkeiten ich habe.“ Eine Antwort zu seiner Anfrage hat von Hugo noch nicht von der Region bekommen. „Es ist schade, dass hier sofort die Holzkeule ausgepackt wird, anstatt mit mir ins Gespräch zu kommen.“ Derzeit ist der Landwirt mit seiner Ernte beschäftigt, mit der Antwort auf seine Anfrage würde er sich erst in naher Zukunft auseinandersetzen, ein möglicher Bauantrag liegt noch in weiter Ferne. „Niemand weiß wie sich die Tierhaltung entwickelt. Wir Landwirte halten uns hier strikt an die gesetzlichen Vorgaben“, erklärt von Hugo. Größerer Betrieb muss nicht zwangsläufig mehr Hühner bedeuten, wenn die Gesetze mehr Platz pro Tier vorschreiben, erklärt der Landwirt. Diese Entscheidung trifft aber die Politik. Die Höhe des Fleischkonsums und ob es Billigfleisch oder hohe Qualität ist, bestimmen die Konsumenten durch ihr Kaufverhalten mit.
Im Rahmen des immissionsrechtlichen Genehmigungsverfahren ist auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. „Herr von Hugo hat für seine Erweiterungsabsicht eine Ingenieurgesellschaft beauftragt. Zur Abstimmung der erforderlichen Antragsunterlagen für ein etwaiges Genehmigungsverfahrens hat die Ingenieurgesellschaft in seinem Namen die Region Hannover um Durchführung einer Antragskonferenz sowie um Ausrichtung eines Scopingtermins gebeten“, erklärt Klaus Abelmann, Pressesprecher der Region Hannover. Am Scoping sind nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung auch BUND und NABU zu beteiligen, teilte die Region Hannover Con-nect auf Anfrage mit.
Der Landwirt möchte den Umweltverbänden nichts verbieten, er sagt, dass den Landwirten das Tierwohl ebenfalls wichtig ist, aber dass er sich eine andere Art der Diskussion gewünscht hätte. „Ich halte meine Tiere nicht mehr so wie vor sieben Jahren als ich begonnen habe und wer weiß schon wie es in weiteren sieben Jahren aussieht“, wünscht sich von Hugo eine sachlichere Diskussion.