Barsinghausen/Region.
Auch Kaufland verkauft ab Ende Juni deutschlandweit Obst und Gemüse mit optischen Mängeln und ungewöhnlichen Formen. Das hat die Supermarktkette der Schwarz-Gruppe jetzt verkündet. Damit beendet das Unternehmen eine mehrmonatige Testphase, mit der herausgefunden werden sollte, wie diese Äpfel, Karotten und Kartoffeln von den Kunden angenommen werden. Neu ist das Angebot allerdings nicht.
"Die Kunden reagieren extrem positiv auf unser Angebot an Obst und Gemüse mit optischen Mängeln. Wir stellen fest, dass gerade von diesen Sorten immer mehr in den Einkaufskörben landet", sagt Markus Mutz, Einkauf Obst und Gemüse. "Das freut uns enorm. Die Lieferanten können so nahezu alle ihre Erzeugnisse zu einem fairen Preis verkaufen. Zusätzlich setzen wir als Lebensmittelhändler ganz klar ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette."
Ob Obst oder Gemüse optische Fehler hat, sei für die Qualität des Produktes unerheblich: "Es stecken überall genauso viel Vitamine drin und sie sind genauso aromatisch wie die übliche Ware", betont Markus Mutz. "Zudem sind diese Exemplare teilweise optisch wirklich ein Hingucker."
Kaufland verkauft die Produkte lose. Zunächst bietet das Unternehmen Äpfel, Karotten und Kartoffeln an. Je nach Jahreszeit soll das Sortiment um andere regionale Obst- und Gemüsesorten ergänzt werden.
Trerndsetter ist Kaufland damit allerdings nicht: Nach dem heißen Sommer 2018 verkauften Rewe und Penny Äpfel, Möhren, Zwiebeln und Kartoffeln mit optischen Makeln, um die Erzeuger zu unterstützen, deren Angebot nach der Hitze eingeschränkt war. Auch Edeka, Aldi und Netto haben oder hatten nicht ganz perfektes Gemüse im Angebot, von Direktvermarktern ganz zu schweigen. Regionale und bundesweite Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung finden sich auf der Aktionsseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.