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In der voll besetzten Swiss Life Hall in Hannover haben am Donnerstag, 23. Januar, insgesamt 1.142 niedersächsische Polizeikommissaranwärter ihren Diensteid geleistet. Auch in diesem Jahr begründet sich die hohe Anzahl der Anwärter aus der gemeinsamen Vereidigung der Einstellungen zum 1. April und 1. Oktober 2019.
Von den 1.142 Studierenden wurden 484 Frauen und 658 Männer vereidigt. 167 Nachwuchskräfte haben einen Migrationshintergrund. Derzeit bereiten sich rund 3.800 Anwärter an den drei Standorten der Polizeiakademie Niedersachsen auf den Polizeiberuf vor. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, der den Studierenden den Diensteid abnahm, betonte in seiner Ansprache: „In dieser voll digitalisierten und globalisierten Zeit könnten einige auf die Idee kommen, diese Zeremonie wäre überholt oder sogar verstaubt. Das sehe ich anders. Gerade heute, in Zeiten täglicher Beleidigungen, Drohungen und sogar Angriffen auf Vertreter unserer Behörden und unseres Staates ist das Bekenntnis zu unserer Verfassung und unserer Demokratie umso wichtiger!“ An die Studierenden gerichtet sagte Pistorius weiter: „Mit dem Eid, den Sie heute leisten, bekennen Sie sich zu unserem Grundgesetz und seinen Inhalten. Sie bekennen sich zu unserer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung und zu den Werten, für die sie steht. Das Grundgesetz war schon immer die tragende Säule der Arbeit der niedersächsischen Polizei und das ist es bis heute.“ Minister Pistorius wies zudem darauf hin, dass der Polizeiberuf zu den angesehensten Berufen in der Gesellschaft zähle und dass die Menschen ihrer Polizei in hohem Maße vertrauen: „Die Menschen in unserem Land haben hohe Erwartungen an Sie, und das kommt nicht von ungefähr: Diese hohe Erwartungshaltung ist ein Ergebnis der guten Erfahrungen, die die Bürger mit der Polizei in Niedersachsen gemacht haben.“
Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, wandte sich in seiner Begrüßungsrede insbesondere an die Studierenden: „Wir vertrauen darauf, dass Sie unseren Staat, das Grundgesetz und die Verfassungsnormen achten. Dies ist besonders wichtig, denn Polizeibeamte müssen nicht selten in individuelle Freiräume eingreifen, um für uns alle ein Leben in Freiheit und Sicherheit zu gewährleisten. Sie werden in Ihrem Berufsalltag Fingerspitzengefühl beweisen müssen, um die richtige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu halten. Nicht nur bei schönem Wetter und mit freudigen Anlässen, sondern auch bei Konflikten und an den Bruchkanten unserer Gesellschaft.“ Hierauf werden die Studierenden in ihrem dreijährigen Studium an der Polizeiakademie Schritt für Schritt vorbereitet.