Laatzen.
Die Ökologische Station Mittleres Leinetal (ÖSML) legt im Rahmen der Biodiversitätsförderung Ende August/ Anfang September neue Laichgewässer für Amphibien in der Leineaue bei Laatzen an. Das Grundstück gehört der Region Hannover, die die Umsetzung der Maßnahme auch finanziert.
In Niedersachsen und Bremen stehen 11 der 19 vorkommenden Amphibienarten auf der Roten Liste. Über die Hälfte dieser Arten sind entweder als „vom Aussterben bedroht“, „stark gefährdet“ oder „gefährdet“ eingestuft. Das Fehlen geeigneter Laichgewässer durch den Verlust strukturreicher Grünlandbereiche stellt einen bedeutsamen Gefährdungsfaktor für viele Amphibienarten dar. In der Folge existieren viele Amphibienarten meist in nur kleinen, isolierten Vorkommen mit hoher Vulnerabilität.
Die geplanten Maßnahmen sind ein erster Schritt dahin, das Potenzial der Leineaue als Amphibienhabitat durch die Bereitstellung geeigneter Laichgewässer zu erhöhen und so stabile Populationen verschiedener Amphibienarten im Aubereich der Leine zu fördern. Der Großteil der bereits in der Aue vorhandenen Gewässer ist aus verschiedenen Gründen für die meisten Amphibienarten nur bedingt als Fortpflanzungsgewässer geeignet. Dies ist vor allem auf Fischbesatz, eine zu starke Beschattung, zu steile Ufer oder eine zu große Tiefe zurückzuführen.
Besonders die weniger verbreiteten Amphibienarten, wie beispielsweise der Kammmolch (Triturus cristatus), bevorzugen gut besonnte Kleingewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen und temporärer Wasserführung. Da Fische sowohl den Laich als auch die Kaulquappen vieler Amphibienarten fressen, ist es notwendig, die Gewässer langfristig fischfrei zu halten. Daher ist das Austrocknen der Laichgewässer im Spätsommer (nach dem Landgang der Jungtiere) von zentraler Bedeutung, insbesondere in Auenbereichen mit ihren regelmäßigen Überflutungen.