Schulenburg.
"Dieser mit nur einer Stimme Mehrheit entschiedene Ratsbeschluss ist eine krasse Fehlentscheidung. Er ist aus rein emotionalen und ansonsten nicht nachvollziehbaren Beweggründen zustande gekommen. Sämtliche rationalen Sachargumente sind nicht berücksichtigt worden", argumentieren Ortsbürgermeisterin Svenja Blume (CDU), Hubertus Buch (UWG), Klaus Iffland (UWG), Günter Kentsch (SPD), Andreas Knoll (SPD), Dr. Christian Möller (CDU) und Christian Pervelz (UWG).
Hier ihre gemeinsame Erklärung:
"Tenor der Befürworter für den schlechteren Standort Nord war: Wenn schon die Schule in Jeinsen geschlossen werden muss, wollen wir wenigstens einen kurzen Weg zur neuen Schule haben. "Eine derartige Entscheidung, die 50 Jahre Bestand haben wird und zahlreiche Eltern- und Kindergenerationen betrifft, darf nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden. Das ist eine kurzsichtige Denkweise und kein zukunftsorientiertes politisches Handeln.", so die sieben Ortspolitiker einstimmig. Mehr noch, man verbaut auch den eigenen Kindern viele Vorteile. Zumal die Kosten für die Schülerbeförderung vielen Jeinser Eltern nicht erstattet werden, da erst ab einer Entfernung zur Schule von über 2 km Fahrtkosten für den Schulbus übernommen werden. Diese liegen derzeit pro Kind bei 180,00 Euro im Jahr. Allerdings ist mit einer Kostensteigerung in den nächsten Jahren zu rechnen.
Dabei hatten sich im Vorfeld der Ratssitzung vom 23. April bereits zahlreiche Institutionen mehrheitlich für den Standort Süd am Sportplatz ausgesprochen:
- Ortsrat von Schulenburg
- Jugendparlament der Stadt Pattensen
- Verwaltungsausschuss der Stadt Pattensen
- Sachgebiet Bildung, Betreuung und Sport in seiner Eigenschaft als Schulträger
- Elternräte von Grundschule und Kindertagesstätte Schulenburg
Die vielen Vorteile des Standortes Süd liegen auch eindeutig auf der Hand:
- fast doppelte Fläche bei sogar etwas geringerem Anschaffungswert
- großzügige Planung möglich, die Raum für zukünftig notwendige Erweiterungen lässt
- verkehrssichere Lage
- neben Grundschule und Turnhalle hätte auch die neue Kindertagesstätte ausreichend Platz
- möglicherweise Platz für ein neues Feuerwehrgerätehaus (welches eines Tages sowieso neu gebaut werden muss)
- ausreichend Parkplatzmöglichkeiten für alle
- eventuell eine Wendeschleife für den Schulbus, so dass die Kinder direkt an der Grundschule ein-/aussteigen können
- Synergieeffekte zwischen Kindertagesstätte und Grundschule
- Synergieeffekte mit dem Sportverein (Stichwort Sportabzeichen)
- kurzer und sicherer Weg in die Feldmark bzw. zum Marienberg und Schloss Marienburg für Ausflüge in die Natur
Nicht berücksichtigt haben die Befürworter des Standortes Nord an der Dömanenkreuzung den dringend notwendigen Neubau einer Kindertagesstätte mit ca. 110 Plätzen in Schulenburg. Diese Kita wird für sämtliche Kinder aus dem Stadtgebiet von Pattensen zur Verfügung stehen, also auch für Kinder aus Jeinsen, Vardegötzen und Thiedenwiese.
Durch den Ratsentscheid müsste die neue Kita jetzt zwischen der alten Grundschule und der Turnhalle an der Teichstrasse errichtet werden, da die Fläche vom Standort Nord zu klein ist. Entsprechend wird für mindestens ein Jahr lang mit Baulärm und Baustellenverkehr zu rechnen sein. Die Kinder müssen aber das Gefährdungspotential "Baustelle" passieren, um zur Turnhalle zu kommen. Die Turnhalle wird zudem von zahlreichen Vereinen aus Schulenburg genutzt. Der Begegnungsverkehr in der engen Straße ist jetzt schon eine Katastrophe.
Wenn die Kita bezugsfertig ist, werden nach und nach die Grundschule und Turnhalle abgerissen, um Baugrundstücke zu schaffen. Auch dann und natürlich später, wenn die Baugrundstücke bebaut werden, ist mit erheblichem Baustellenverkehr und Baulärm zu rechnen. Die Teichstrasse müsste verbreitert werden, um die ansteigende Verkehrsmenge überhaupt bewältigen zu können.
In der Summe bedeutet die Entscheidung für den Standort Nord folglich auch Mindereinnahmen durch den Flächenverlust im Baugebiet an der Teichstrasse. Diese werden von der Stadtverwaltung mit mindestens 360.000,00 Euro beziffert.
Der Ortsrat Schulenburg hofft, dass die krasse Fehlentscheidung des Ratsbeschlusses noch geheilt werden kann. "Die Bürgerinnen und Bürger haben unsere vollste Unterstützung!", so die ehrenamtlichen Politiker.
Svenja Blume, Ortsbürgermeisterin, CDU
Hubertus Buch, UWG
Klaus Iffland, UWG
Günter Kentsch, SPD
Andreas Knoll, SPD
Dr. Christian Möller, CDU
Christian Pervelz, UWG"