Laatzen, Region.
Mit dem Neubau der barrierefreien Haltestelle Gleidingen Nord kann die Stadtbahnlinie 2 in den Laatzener Stadtteil Gleidingen verlängert werden. Der Verkehrsausschuss der Region Hannover hat in seiner Sitzung zugestimmt, dass die Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH (infra) die planrechtlichen Voraussetzungen für das Bauprojekt an der Hildesheimer Straße schafft. Die Inbetriebnahme des Hochbahnsteigs mit Kehrgleis und Gleichrichterwerk ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 vorgesehen.
Bisher verkehrt die Linie 2 der ÜSTRA zwischen den Endpunkten Alte Heide und Rethen. Seitens der Stadt Laatzen, aber besonders von Gleidinger Bürgerinnen und Bürgern, wurde der Wunsch geäußert, die Stadtbahn bis in den Ortsteil zu verlängern. In einer Studie wurde die Machbarkeit untersucht. Das Ergebnis: Die Linie 2 wird im 20-Minuten-Takt bis Gleidingen/Orpheusweg geführt. Mit dieser Angebotsausweitung verdoppelt sich durch die Überlagerung der Linien 1 (von und nach Sarstedt) und 2 das Fahrtenangebot in Rethen bis zum neuen Endpunkt ohne den Mehreinsatz von Fahrzeugen. Weil der Platz an der heutigen Haltestelle Orpheusweg nicht reicht, um einen Hochbahnsteig und eine Kehranlage zu errichten, wird die Haltestelle um hundert Meter nach Norden verschoben.
Geplant sind in neuer Lage ein Mittelhochbahnsteig mit einer Breite von vier Metern und einer Länge von 70 bzw. 56 Metern sowie ein Seitenhochbahnsteig mit einer Breite von 2,5 Metern und einer Länge von 56 Metern. Damit können am langen Abschnitt des Hochbahnsteigs 3-Wagen-Züge der Linie 2 die Haltestelle nutzen, während am kürzeren Teil des Mittelhochbahnsteigs und am Seitenhochbahnsteig die 2-Wagen-Züge der Linie 1 von und nach Sarstedt verkehren. Alle Bahnsteigenden sind über Rampen barrierefrei zugänglich. Ampeln sichern die Querung der Straßen- und Gleisanlage.
Rund 1.400 Personen nutzen die vorhandene Haltestelle an der Stadtbahnlinie 1 an einem durchschnittlichen Werktag. Bislang steigen die Fahrgäste mit Hilfe von Klapptrittstufen ein und aus.
Auf dem Gelände der zukünftigen Bahnstation befindet sich derzeit noch die Buswendeschleife der Linie 390, die verlegt werden muss. Ein Konzept für die notwendige Überarbeitung des Buslinienkonzepts für Gleidingen soll im Laufe des Jahres vorliegen.
Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich voraussichtlich auf 7 Millionen Euro. Bei einer Förderung durch das Land Niedersachen müsste die Region Hannover davon 3 Millionen Euro tragen.
Die Planung des Vorhabens erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Laatzen, infra und ÜSTRA. Stimmt auch der Regionsausschuss in seiner Sitzung am 26. Mai zu, wird die infra die Planfeststellungsunterlagen erstellen und die Planfeststellung bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) als Genehmigungsbehörde beantragen. Die Stadt Laatzen wird ihre politischen Gremien entsprechend beteiligen.
Nach Einleitung des Planfeststellungsverfahrens durch die NLStBV erfolgt eine öffentliche Auslegung der Planunterlagen. Alle betroffenen Anliegerinnen und Anlieger können im Rahmen des Verfahrens ihre Einwände vorbringen.