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Seit längerem zeigt die Polizei in den Abend- und Nachtstunden in Hannovers Innenstadt erhöhte Präsenz, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken und die Einhaltung der Corona-Beschränkungen zu kontrollieren. Seit vergangenem Freitag kam aufgrund des erhöhten Inzidenzwertes erstmals eine Sperrstunden-Regelung hinzu. Bei ihren Einsätzen bis Sonntagmorgen wurden jedoch kaum Verstöße dagegen festgestellt.
Wegen des zuletzt deutlich gestiegenen Inzidenzwertes greift auch in der Region Hannover inzwischen eine Sperrstunden-Regelung. Von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens müssen Gastronomiebetriebe schließen. Seit Samstag ist ihnen zudem auch der Außer-Haus-Verkauf von Alkohol untersagt. Bei ihren Präsenzeinsätzen am Freitag- und Samstagabend haben die Beamten der Polizeistation Raschplatz deshalb auch mögliche Verstöße gegen die verschärften Auflagen kontrolliert. Unterstützt wurden sie dabei von Einsatzkräften des Polizeikommissariats Mitte, der Polizeidirektion Besondere Dienste sowie Kräften der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen. Das Fazit: Fast alle Bars und Kneipen hielten sich an die Sperrstunde. Allerdings mussten zahlreiche Bordelle geschlossen werden.
Neben der Sperrstunden-Regelung wurden auch die bereits vorher geltenden Corona-Auflagen kontrolliert. Am Freitag stellten Beamte in diesem Zusammenhang gegen 22.10 Uhr in einer Bar in der Heiligerstraße diverse Verstöße fest. So wurde beispielsweise kein Hygienekonzept vorgelegt, zudem fehlten ausreichend Desinfektionsmöglichkeiten, Mindestabstände wurden unterschritten und Bedienstete trugen keine Mund-Nase-Bedeckung. Dem Inhaber wurde die Schließungsverfügung ausgesprochen.
Um 0.10 Uhr bemerkten die Einsatzkräfte in einer Bar in der Schillerstraße noch mehrere Personen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um diverse Mitarbeiter. Nach Identitätsfeststellungen wurden sie aufgefordert, die Räumlichkeiten zu verlassen und die Bar endgültig zu schließen. Einen ähnlichen Einsatz verzeichnete die Polizei wenig später in einer Bar in der Nikolaistraße.
Am Samstagabend kontrollierte die Polizei gegen 18.30 Uhr vier Bordelle in der Ludwigstraße. Eines davon konnte kein Hygienekonzept vorlegen und wurde daraufhin geschlossen. Zudem wurde wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Weil das nötige Hygienekonzept fehlte, keine Mund-Nase-Bedeckungen getragen und Kundendaten nicht dokumentiert wurden, erteilten die Beamten um 19.05 Uhr auch einem Friseursalon in der Schillerstraße eine Schließungsverfügung. Anders sah es bei der Kontrolle von insgesamt 16 Lokalitäten in der Altstadt aus, die ab 19.30 Uhr überprüft wurden. Alle konnten entsprechende Hygienekonzepte vorlegen und hielten sich an sämtliche Auflagen. Seitens der Betreiber und Gäste wurden die Kontrollmaßnahmen zudem begrüßt.
Um 21.15 Uhr fiel eine Spielhalle in der Mehlstraße negativ auf, weil diverse Verstöße gegen Corona-Auflagen festgestellt wurden. Auch diese Einrichtung musste daraufhin vorzeitig schließen. Ebenso erging es einer Bar in der Escherstraße um 21.30 Uhr.
Um 0.13 Uhr wurden im Bereich Steintor insgesamt elf Bordelle einer Kontrolle unterzogen. Bei acht von diesen wurden diverse Verstöße gegen Hygienevorschriften registriert. Die Folge waren jeweils eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie Schließungsverfügungen.
Um 1.50 Uhr stellten die Einsatzkräfte fest, dass eine Bar in der Reitwallstraße die Sperrstunde missachtet hatte. Mehr als 40 Gäste trafen die Polizeibeamten in dem Lokal an. Die Bar musste schließen, ein Verfahren wurde gegen den Betreiber eingeleitet.
Um 2.40 Uhr meldete ein Zeuge, dass zwei Bordelle, die zuvor Schließungsverfügungen erhalten hatten, weiterhin geöffnet waren. Die erneute Überprüfung hatte zwei weitere Schließungsverfügungen und Ordnungswidrigkeitsverfahren zur Folge.