Laatzen.
Sehr unzufrieden ist die Gruppe SPD-Grüne-Linke-Faull-Scheibe im Rat der Stadt Laatzen mit den Rahmenbedingungen für Radfahrende. Deshalb fragt die Ratsgruppe bei der Stadtverwaltung nach der Umsetzung konkreter, bereits länger vorgeschlagener Maßnahmen.
„Wir haben im Jahr 2016 ein Konzept mit 18 konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Situation für Radfahrende gerade im Rahmen des beratenen Verkehrsentwicklungsplans vorgelegt. Jetzt erwarten wir einen Bericht über den Stand der Umsetzung“, so Gerd Apportin für die Ratsgruppe. Apportin weiter zu den Zielen: „Die Stadt Laatzen ist in den 70er
Jahren vor allen Dingen als Auto-Stadt geplant worden. Die Bedürfnisse der Bevölkerung haben sich allerdings dahingehend geändert, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel im urbanen Raum immer wichtiger geworden ist und insbesondere das vermehrte Aufkommen von E-Bikes eine größere Nutzung des Verkehrsraumes nach sich zieht.“
In einem dreistufigen Konzept wurden 2016 in Gesprächen u. a. mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) zunächst 18 Vorschläge zur Verbesserung der Situation erarbeitet. Die zum Teil wenig auf die Bedürfnisse der Radfahrer ausgelegten Verkehrswege sind oft nicht sicher zu nutzen, insbesondere für Kinder und für ältere Verkehrsteilnehmer. Damals begründete Gerd Apportin diese Vorschläge: „Die erste Stufe bezeichnet Möglichkeiten, die schnell und kostengünstig zu realisieren sind. Die zweite Stufe ist etwas aufwendiger und teurer und kurz- bis mittelfristig umsetzbar. Die dritte Stufe dagegen bedarf eines höheren Aufwandes und ist eher langfristig anzusehen.“
Die Stadtverwaltung versprach bei den Beratungen 2016, dass „eine Klärung in den meisten Punkten für die Zukunft erfolgt“. Inzwischen liegt der Verkehrsentwicklungsplan vor, Maßnahmen könnten nun geplant und begonnen werden. Umfangreiche Fördergelder seitens des Bundes im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans sind in Aussicht gestellt worden, viele Kommunen rufen das Geld aber aufgrund noch nicht umsetzungsreifer Planungen ab.
Deshalb fragt die Ratsgruppe konkret, ob die Stadtverwaltung Fördermöglichkeiten für den Ausbau des Radverkehrs nutzt:
1. Der Bund hat umfangreiche Fördergelder für einen Nationalen Radverkehrsplans in Aussicht gestellt. Hat die Stadt Laatzen Bundesgelder abgerufen?
2. Gibt es in der Verwaltung Planungen für entsprechende Förderanträge?
3. Ist vorgesehen, jemand innerhalb der Verwaltung mit der Aufgabe zu betrauen, entsprechende Förderanträge zu stellen?
4. Könnte es ein Modell für die Verwaltung sein, wie die Stadt Neustadt a. Rübenberge eine geeignete Fachkraft einzustellen?
Gerd Apportin für die Ratsgruppe: „Entsprechende Aktivitäten wären nicht nur vor dem Hintergrund der Verkehrsentwicklung, sondern auch für die Förderung z.B. des Themas „Stadtgrün“ dringend erforderlich, damit benötigte Gelder nicht verloren gehen.“