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Region möchte Verkehrsprobleme in Barsinghausen lösen

Barsinghausen.

Verkehr bewegt, gerade die Gemüter. Das weiß der Kommunalpolitiker in Barsinghausen genauso wie die Abgeordneten auf Regionsebene. Die SPD-Regionsfraktion war zu Besuch in Barsinghausen und auch Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz war vor Ort.

Interessierte Bürger, SPD-Mitglieder aus Barsinghausen, Gehrden und Laatzen, aber auch Vertreter des ADFC kamen zum Treffen mit der Regionsfraktion der SPD am Bahnhof in Barsinghausen. Gemeinsam mit Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz warfen sie einen Blick auf das Thema Verkehr. „Was können wir an Problemen und Sorgen mit auf die Regionsebene mitnehmen“, fragte Silke Gardlo, Fraktionsvorsitzende der SPD-Regionsfraktion. Radwege, Tempo 30, die Stoppstraße und die Bus-on-Demand Testphase wurden angesprochen.

Aus Reihen der SPD-Barsinghausen wurden die Radwege in Barsinghausen und den Ortsteilen angesprochen. Diese seien, auch an den Regionsstraßen, in einem schlechten Zustand. Ulf-Birger Franz kennt das Problem und weist darauf hin, dass auch die Region die wachsende Bedeutung der Radwege erkannt hat. Allerdings müssten die Städte hier unterstützen und Kreisstraßen benennen, an denen die Region tätig werden soll. Denn Ziel sei es, auch an Kreisstraßen Schutzstreifen für Radfahrer einzurichten. Rund 100 Millionen Euro will die Region in den nächsten vier Jahren in das Radwegenetz stecken. „Wir sind der einzige Landkreis in Deutschland, der mehr Geld für Radverkehr, als für PKW-Verkehr ausgibt“, so Franz.  

Zum Thema Verkehr gehört auch die Verkehrssicherheit, und hier hat die Region Hannover die Kommunen und Gemeinden aufgefordert, am Innovationprojekt „Tempo 30 in Ortsdurchfahrten“ teilzunehmen. Die Frist dazu läuft Ende des Monats ab, die SPD-Barsinghausen hat hierzu einen Antrag auf den Weg gebracht, damit Barsinghausen teilnehmen kann. Die SPD wirft der aktuellen Verwaltungsspitze vor, hier nicht tätig geworden zu sein. Rund 40 Ortsdurchfahrten möchte die Region in das Projekt aufnehmen. Ende des Jahres sollen Messungen zur Verkehrsdichte erfolgen, bevor dann Anfang des Jahres die Tempo 30 Zonen eingerichtet werden. Drei Jahre lang wird dies dann so bleiben, mit stetiger Kontrolle der Situation. „Es wurde bereits durchgesetzt an Kitas und Seniorenheimen Tempo 30 einzurichten, doch diese Abschnitte sind nur sehr kurz und werden oft übersehen“, erhofft sich der Verkehrsdezernent vom neuen Verkehrsexperiment mehr Erfolg.

Große Hoffnung setzt Ulf-Birger Franz in das Bus-on-Demand Projekt. Die kleinen Rufbusse sollen als Zubringer dienen und können auch die Ortsteile verbinden. Sie sollen Lücken in Anbindungen schließen und keine ersetzen. Per Smartphone können sie bei Bedarf gerufen werden, wenn keine andere Verbindung verfügbar ist. In Sehnde, Springe und der Wedemark finden mit 20 Bussen Testphasen statt, Barsinghausen wurde dafür nicht ausgewählt. Die Busse sollen auch bis spät abends und am Wochenende bis in die Nacht fahren und zum gewöhnlichen ÖPNV-Tarif verfügbar sein. Die On-Demand-Lösung sei eine teure Variante, doch sie werde gefördert und gerade um abgelegene Orte einzubinden eine gute Lösung, so Franz. Auch um spät abends Menschen gesammelt vom Bahnhof an ihre Ziele zu bringen, ohne das große Busse halb leer umherfahren müssen, seien sie eine gute Alternative. Um den ÖPNV zu stärken, möchte die Region ihn nicht kostenlos anbieten, aber mit günstigen Angeboten attraktiv machen. Mit großen Wohnungsbaugesellschaften stehen die Region in Verhandlungen, um ein günstiges Mieterticket anzubieten, auch Senioren sollen in Zukunft günstig mit dem ÖPNV unterwegs sein. 

Günther Gottschalk vom SPD-Ortsverein Barsinghausen möchte wissen, welchen Einfluss die Region auf das Land hat, damit die Stoppstraße (Landesstraße) saniert werden kann. „Nur einen rein Kommunikativen“, dämpft Ulf-Birger Franz die Hoffnungen. Das Land sei sehr langsam in der Umsetzung, da kann auch die Region nichts beschleunigen. Nur wenn gemeinsam Projekte mit dem Land umgesetzt werden, hat die Region einen gewissen Einfluss.

Auch der Bahnhof in Barsinghausen wurde noch einmal Thema. Fertigstellung soll im Februar sein, allerdings werden nur Bahnanlagen erneuert. Der ADFC wünscht sich einen abschließbaren Fahrradgarage am Gleis 2, denn immerhin sei der Radverkehr innerhalb der Coronapandemie stark angestiegen. Erst nach den Baumaßnahmen möchte die Region Hannover durch Messungen den Bedarf für Stellplätze ermitteln. Eine Umsetzung für eine Fahrradgarage ist ungewiss.