Wilkenburg/Hemmingen/Region.
Im Rahmen einer Debatte des Niedersächsischen Landtags haben die Abgeordneten in dieser Woche fraktionsübergreifend die herausragende Bedeutung des römischen Marschlagers in Wilkenburg/Hemmingen gewürdigt. Nach der Debatte verwiesen sie die Entscheidung über die Zukunft des Römerlagers an die Region Hannover.
Laut einem Brief der Präsidentin des Niedersächsischen Landtages Gabriele Andretta an die Initiatoren der Petition zum Erhalt des Römerlagers sei dieses ein schützenswertes Kulturdenkmal. Nach ausführlicher Beratung und intensiver Befassung u.a. im Rahmen einer öffentlichen Anhörung sei deutlich geworden, dass das Römerlager eine forschungsgeschichtliche Neuheit ist, insbesondere weil es sich um das erste in Niedersachsen nachgewiesene Marschlager aus augusteischer Zeit handele.
Zuvor hatte Vizepräsident Bernd Busemann die Aussprache im Niedersächsischen Landtag am 18. Dezember zur Eingabe der Petition als „mit beeindruckend viel Leidenschaft geführt“, bezeichnet. Es erfolgte aber keine Uberweisung an die Landesregierung zur Berücksichtigung, die Entscheidung wurde stattdessen der Region Hannover zugeordnet.
"Das Schlechte ist, dass unsere Überzeugungsarbeit nun erneut, diesmal bei der Region, ansetzen muss", schreiben die Initiatoren der Petition zum Erhalt des Römerlagers Kristina Osmers und Werner Dicke. Das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) könne geändert und somit Kiesabbau und Vernichtung des Kulturerbes verhindert werden: "Wir hoffen, dass nicht nur die Entscheidungskompetenz, sondern ebenso die o.g. positiven Einschätzungen und Erkenntnisgewinne mit zur Region Hannover transferiert werden. Ansonsten wäre die Provinzposse perfekt: Die obere Ebene erkennt die Bedeutung und Einmaligkeit an – handelt aber nicht, die darunter liegende Ebene handelt - erkennt aber nicht die Einzigartigkeit und vernichtet." Die Gefahr sei noch nicht gebannt – nach 15 Monaten Beschäftigung mit der Petition auf Landesebene, so Osmers und Dicke abschließend.