Springe/Region.
Eine "Megastation" nennt Klaus Geschwinder die "Deisterpforte" bei seinem Besuch am Bahnübergang Heinrich-Göbel-Straße in Springe. Geschwinder, Teamleiter für Verkehrsentwicklung und -management der Region Hannover, weiß warum: Mit einem zusätzlichen Stopp der S-Bahn in Springe könnte sich die Stadt enorm weiterentwickeln.
Davon ist vor allem Springes Bürgermeister Christian Springfeld überzeugt. Springfeld denkt nicht nur an jetzige Bewohner, die die S-Bahn dann fußläufig erreichen können. Der Bürgermeister hat auch künftige Baugebiete im Blick, die durch den Anschluss aufgewertet werden: "Das ist Stadtentwicklung".
Die Idee eines Haltepunktes "Deisterpforte" am Bahnübergang Heinrich-Göbel-Straße/ Deisterpfortenweg ist nicht neu: Sie kam 1995 im Vorfeld der EXPO auf und verschwand dann wieder in der Versenkung. Jetzt kommt Rückenwind aus der Regionsversammlung und Geld zur Umsetzung aus der "Stationsoffensive".
Deshalb und weil es skeptische Anwohner gibt, hat sich die CDU-Regionsfraktion vor Ort ein Bild gemacht, gemeinsam mit Parteikollegen aus Springe. Bereits am Dienstag, den 3. Dezember, entscheidet der Verkehrsausschuss der Region, am 17. dann abschließend die Regionsversammlung. Stimmt sie für den Haltepunkt, könnte die "Deisterpforte" 2025 oder 2026 in Betrieb genommen werden, so die derzeitige Prognose.
Geplant sind dafür zwei Außenbahnsteige mit einer Höhe von 76 cm und einer Länge von 2,10 Meter. Im Zugangsbereich sind Stellplätze für Fahrräder und in geringer Anzahl für Pkw vorgesehen. "Wir müssen den Öffentlichen Personennahverkehr so attraktiv machen, dass die Leute sagen, wir lassen das Auto stehen", fordert Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Regionsfraktion.
Dass der geplante S-Bahn-Haltepunkt kein Bahnhof ist, darauf weisen die Versammelten mehrfach bei ihrem Treffen am Bahnübergang hin. "Natürlich bleibt es beim´Hauptbahnhof`Springe, dort soll auch künftig der Verkehrsknotenpunkt für Busse liegen," betont Eberhard Wicke, Sprecher des Arbeitskreises Verkehr der Regions-CDU. Und es soll auch keine Busverbindung durch den neuen Haltepunkt wegfallen.
Die Frage, ob es perspektivisch möglich sei, hier einen Parkplatz für´Park and Ride`anzulegen, verneint Wicke: "Wir haben bis 2050 bereits alle Flächen verplant". Klaus Geschwinder von der Region ergänzt: "Solche Bahnstationen werden für die nächsten 100 Jahre geplant, wer weiß, ob wir dann noch mit dem Auto zur S-Bahn fahren."