Region. Sturm, Dürre und Insektenplagen haben in den zurückliegenden drei Jahren den Wald in Deutschland sehr geschädigt. Da ist der „Internationale Tag der Wälder“ am 21. März ein guter Zeitpunkt, sich der vielfältigen Leistungen des Waldes bewusst zu werden. „Wiederaufbau von Wäldern – ein Weg zu Erholung und Wohlbefinden“, so lautet das Motto der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum diesjährigen „Internationalen Tag der Wälder“..
Ein Kommentar von Ralf Schickhaus, Betriebsleister Forst bei der Freiherr Knigge´schen Miteigentümergemeinschaft, zum 50. Tag des Waldes am 21. März.
In den letzten Monaten hat der Wald - auch sonst neben dem Fußball der Deutschen liebstes Kind - eine Welle der Aufmerksamkeit und Zuwendung erfahren. Und dies nicht nur als Zufluchtsort unserer coronageschädigten Gesellschaft.
Unseren Politikern gehört heute großer Dank für die Bereitstellung enormer Geldmittel zur Bewältigung der Schäden der vergangenen drei Jahre.
Und trotzdem stehen wir noch vor weiteren Aufgaben und Hindernissen. Ein großer Teil unserer Arbeit zum Erhalt des Waldes und seiner für uns so wichtigen Ökosystemleistungen dient jetzt der Daseinsvorsorge der betroffenen Waldeigentümer - und mit ihnen aller in und am Wald beteiligten Arbeitnehmern und den nachgelagerten Wertschöpfungsketten.
Deshalb darf der Wald auch nicht dem Beihilferecht der Europäischen Union unterliegen oder davon abhängig werden. Wohin das führt, zeigt uns die Entwicklung in der Landwirtschaft nur zu deutlich. Um auch in Zukunft den Holzbedarf unserer Gesellschaft klimaschonend bereitzustellen, müssen auf allen Ebenen Verwaltungshemmnisse und praxisferne Vergabebedingungen abgebaut werden.
Und was wir im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen können, sind Richtungskämpfe über den vermeintlich einzig richtigen Weg zwischen Ökologen und Ökonomen. Wir sollten vielmehr der Wissenschaft vertrauen und uns bei der Neubegründung der zerstörten Wälder von ihr Wege aufzeigen lassen, damit der Wald der Zukunft unseren Kindern und Kindeskindern Rohstofflieferant und Garant einer gesunden und lebenswerten Umwelt sein wird.
Niedersachsens Forstministerin Barbara Otte-Kinast erklärt zum Welttag des Waldes:
Der Wald ist für uns Menschen, für die Natur, aber auch für die heimische Forst- und Holzwirtschaft überlebensnotwendig. Wälder filtern Luftschadstoffe, reinigen und speichern unser Trinkwasser. Sie halten den Boden fest, schlucken Lärm und schaffen ein angenehmes Regionalklima. Wälder sind Heimat verschiedenster Tier- und Pflanzenarten und bedeutender Erholungsraum für uns Menschen.
Im Klimawandel nimmt das Ökosystem Wald an Bedeutung zu. Wälder tragen maßgeblich zur Kohlenstoffspeicherung bei und sind daher ein entscheidender Faktor für die Stabilisierung des Weltklimas. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Nutzung von heimischem Holz sind aktive Beiträge zum Klimaschutz. Mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz können zudem klimaschädliche Bau- und Brennstoffe ersetzt werden. Allerdings kann nur ein gesunder Wald diese vielfältigen und wichtigen Leistungen voll erbringen. Die Schäden in den heimischen Wäldern stellen Forstbetriebe, Waldbesitzende und Forstwissenschaftler vor große Herausforderungen.
Für die Bewältigung der Schäden und für den Wiederaufbau der Wälder hat mein Ministerium erhebliche Fördergelder ausgezahlt. Doch wir müssen eine langfristige Lösung finden, um den Waldbesitzern zu helfen. Sie sollen ihren Wald so bewirtschaften können, dass der Wald seine wichtigen Ökosystemleistungen weiterhin erbringen kann. Daher mache ich mich auf Bundesebene für eine langfristige Honorierung der Ökosystemleistungen der Wälder stark.