Laatzen.
Ausdrücklich begrüßt die Laatzener SPD den begonnenen Bau eines Mehrfamilienhauses durch die KSG Hannover am Kreuzweg in Alt-Laatzen. „Mit Bürgermeister Jürgen Köhne freut sich ganz Laatzen über 15 zusätzliche Wohnungen in zentraler Lage mit einem barrierefreien Zugang, dank der Förderung bezahlbar für Leute mit Wohnberechtigungsschein“, erklärt Silke Rehmert, die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Laatzen.
Allerdings ist die SPD etwas irritiert über eine in der HAZ zitierte Anmerkung des Bürgermeisters Jürgen Köhne in Richtung der Mehrheitsratsgruppe anlässlich der Versenkung der Zeitkapsel im Neubauprojekt, „an einigen Stellen in Laatzen wird das Engagement der KSG nicht anerkannt“. Bereits im Jahr 2015 hat die Stadt Laatzen dieses Grundstück der KSG Hannover angeboten. „Gerade auch durch die Konditionen ermöglicht sollte ein Gebäude errichtet werden, das zunächst als Flüchtlingsunterkunft dienen und später Wohnraum für Menschen, die ihren Bedarf nicht auf dem freien Wohnungsmarkt decken können, bieten sollte. Die Fertigstellung war damals für 2016 avisiert“, so Rehmert verärgert. „Der Bürgermeister verdrängt, dass dieser Baubeginn jetzt letztlich gerade durch den Druck aus dem politischen Raum, aus unserer Ratsgruppe heraus erfolgte. Wir haben in den letzten Jahren regelmäßig über die Stadtverwaltung bei der KSG nachgefasst, auf einen Baubeginn gedrängt, sogar einen Rücktritt vom Kaufvertrag erwogen,“ so Michael Riedel, wohnungsbaupolitischer Sprecher der Laatzener SPD. „Wir freuen uns nicht einfach nur über neue Wohnungen. Wir sind unermüdlich aktiv, entsprechende Projekte für bezahlbaren Wohnraum zu initiieren. Die Planung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft für Laatzen hatte genau dieses Ziel, auch wenn der Bürgermeister von diesem Plan der Ratsmehrheit nicht unbedingt begeistert war.“ Und Riedel erinnert an ein richtig erfolgreiches Projekt: „Die Stadt hat im Jahr 2016 ein Grundstück an der Senefelderstraße ersteigert. “ Dieses Grundstück wurde wenig später an die THI Holding verkauft, die dort 60 neue Mietwohnungen erstellt, davon sind 40 geförderte, bezahlbare Wohnungen. Hinzu kommt, dass alle Wohnungen des Vorhabens barrierefrei ausgebaut und mindestens elf Wohnungen darüber hinaus rollstuhlgerecht gestaltet werden.
„Auch dieses Projekt erfreut uns als Politik, besonders uns als Ratsgruppe“, so Michael Riedel, „allerdings haben wir da nicht nur lächelnd zugeschaut, aus unserer Fraktion heraus kam der Hinweis, sich an einer Zwangsversteigerung zu beteiligen, das Grundstück für bezahlbaren Wohnraum zu nutzen. Die vom Bürgermeister geführte Stadtverwaltung bedurfte unseres Anstoßes. Aber wie immer im Leben: Das Ergebnis zählt!“ Im Laatzener Haushalt 2020 gibt es eine Position von einer Million Euro für Grundstücksankäufe, um ähnliche Wohnungsbauprojekte zu ermöglichen. „Ich bin enttäuscht, dass es keine erkennbaren Initiativen seitens der Stadtverwaltung gibt, entsprechend für Sozialen Wohnungsbau tätig zu werden,“ so Michael Riedel. Silke Rehmert als SPD-Fraktionsvorsitzende schließt sich abschließend gern der Bewertung des Regionspräsidenten an: „Wie Hauke Jagau begrüßen wir den Neubau in zentraler Lage mit einem attraktiven, barrierefreien und zugleich bezahlbaren Wohnraum. Und natürlich nehmen wir erfreut zur Kenntnis, dass es nach mehr als fünf Jahren die KSG Hannover geschafft hat, ihre Zusagen einzuhalten. Bezahlbarer Wohnraum ist nach wie vor eine der wesentlichen SPD-Forderungen. Über den Weg streiten wir, im Ziel sind wir uns einig.“