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Tierquälerei auf Laatzener Schlachthof?

Foto: pixabay

Laatzen.

Einem Laatzener Schlachthof werden Tierschutzverstöße vorgeworfen. Dazu erklärt das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML):

Das Deutsche Tierschutzbüro informierte das Ministerium über vermeintliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht auf dem in Laatzen ansässigen Schlachthof. Mit versteckten Kameras wurden Schweine gefilmt, bei denen elektrische Treibhilfen in unzulässiger Weise eingesetzt wurden. Ein dreiminütiger Zusammenschnitt des Videomaterials wurde dem Ministerium ebenfalls übermittelt. Das Tierschutzbüro soll Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Hannover gestellt haben. Aufgrund der Schilderung der angeblichen Verstöße wurde die Strafanzeige des Tierschutzbüros vom Ministerium zusätzlich an die Staatsanwaltschaft Oldenburg - Zentralstelle für Landwirtschaftsstrafsachen -weitergeleitet. Maßnahmen zur Verhinderung von möglichen Verstößen stimmt die Region Hannover als zuständige Behörde mit dem Fachministerium ab. Vorhandenes betriebseigenes Bildmaterial wird in Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft von Fachleuten des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gesichtet.

Hintergrund:
In den vergangenen vier Wochen gab es bereits zwei Fälle von Vorwürfen gegen Schlachtbetriebe in Bad Iburg und Oldenburg. Bei beiden Fällen ging es um Tierschutzverstöße beim Zutrieb und bei der Betäubung bei Rindern. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast kündigte daraufhin im Landtag an, dass sie eine Bundesratsinitiative für die Kameraüberwachung in Schlachtbetrieben anstoßen wird; das Bildmaterial soll auch zuständigen Überwachungsbehörden zur Verfügung gestellt werden. Außerdem möchte sie, dass neben den Eigenkontrollen auch risikobasiert amtliche Kontrollen „vom Hänger bis zum Haken" stattfinden. Zu einem Gespräch mit Vertretern der Fleischwirtschaft hat Ministerin Otte-Kinast heute ins Ministerium geladen.