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Wie lassen sich mit Agrar-Fördergeldern der Europäischen Union sowohl verbesserte Umweltleistungen als auch eine Stabilisierung der landwirtschaftlichen Betriebe erreichen? Vor dieser schwierigen Frage standen die Teilnehmer eines Verbände-Workshops zur sogenannten „Grünen Architektur“ der Gemeinsamen Agrarpolitik am Freitag, 13. Dezember, in Hannover. Gemeinsame Veranstalter waren das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium und das Niedersächsische Umweltministerium.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Bei der gemeinsamen Agrarpolitik darf es kein ,Weiter so‘ geben. Das Niveau bei Umwelt- und Klimaleistungen muss ansteigen. Gleichzeitig müssen wir die Landwirte mitnehmen, denn Umwelt- und Naturschutz gehen nur zusammen. Wenn Landwirte mehr Umweltleistungen erbringen, müssen diese auch honoriert werden!“
Frank Doods, Staatssekretär im niedersächsischen Umweltministerium, betonte: „Unsere Landwirte stehen vor enormen Herausforderungen, nicht nur mit Blick auf Europa und den globalen Wettbewerb. Sie sehen sich mit dem Wunsch vieler Menschen konfrontiert, Landwirtschaft anders auszurichten und dabei die Umwelt mehr zu schonen sowie die biologische Vielfalt zu schützen und zu erhalten. Wir setzen uns dafür ein, dass dieser Balanceakt gelingt – ohne, dass Landwirte um ihre Existenz bangen müssen. Daher mein Appell an alle Beteiligten: Lassen Sie uns miteinander und nicht übereinander reden.“
Ziel des Workshops war es, gemeinsame Lösungsansätze für die zahlreichen Konflikte zwischen Landwirtschaft und Umwelt zu erarbeiten. Die Teilnehmer aus 15 niedersächsischen Verbänden und Organisationen aus den Bereichen des Umweltschutzes und der Landwirtschaft waren eingeladen, in kleinen Gesprächsrunden konkrete Maßnahmenvorschläge einzubringen und zu diskutieren.
Barbara Otte-Kinast dankte den Gästen für ihr Engagement. Die Ministerin: „Ein verbesserter Umwelt- und Klimaschutz ist nur im Dialog mit den Landwirten zu erreichen!“
Hintergrund:
Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) steht erneut vor einer Reform. Im Jahr 2021 beginnt eine neue Förderperiode, daher beraten die zuständigen Gremien auf Ebene der EU, auf Bundes- und auf Landesebene bereits jetzt darüber, wie die Fördermittel in diesem Zeitraum eingesetzt werden sollen. Neu ist, dass den Mitgliedstaaten ein deutlich erweiterter Gestaltungsspielraum zur Verfügung steht. Bisher hat Niedersachsen jährlich mehr als 900 Millionen Euro Fördermittel aus der GAP erhalten. Es zeichnet sich bereits ab, dass in der neuen Förderperiode weniger Mittel zu Verfügung stehen werden.
Gemeinsam Lösungsansätze für Konflikte zwischen Landwirtschaft und Umwelt erarbeiten: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Frank Doods, Staatssekretär im Umweltministerium, diskutierten am heutigen Freitag mit Verbandsvertretern.
Foto: ML