Region. Es sind erschreckende Bilder: Autos, die teilweise mehrere Orte weit gespült wurden. Gebäude, in denen das Wasser meterhoch gestanden hat. Unterspülte Weg- und Straßenränder mit gefährlichen Abgründen. Zusammengebrochene Wohnhäuser und haufenweise zerstörtes Inventar am Straßenrand. So berichtet Martina Fachmann, Pressesprecherin der Regionsfeuerwehrbereitschaft I, vom Einsatz im Überschwemmungsgebiet. Nach der Ankunft am Samstagfrüh am Messegelände in Düsseldorf wurden die 150 Einsatzkräfte aus der Region gemeinsam mit den Kräften der Landeshauptstadt Hannover und des Landkreises Osnabrück nach Euskirchen geschickt, um dort die heimischen Kräfte abzulösen. .
„Zwei Züge wurden direkt in der Stadt Euskirchen zum Pumpen und Räumen eingesetzt. Zwei Züge wurden ins 20 Kilometer entfernte Schleiden geschickt, um dort die heimischen Rettungskräfte abzulösen, die teilweise bereits mehrere Tage im Einsatz waren“, sagt Martina Fachmann. „Insbesondere in Schleiden und den umliegenden Orten konnte man den starken Gegensatz zwischen Idylle im Sonnenschein und größtem Unglück deutlich sehen: Während mancher Straßenzug nichts abbekommen hatte und schick aussah, fand man um die Ecke das große Chaos vor“, berichtet Fachmann. „Anwohnerinnen und Anwohner berichten von Autos, die mehrere Orte weiter gespült worden waren und in denen man immer wieder ertrunkene Menschen gefunden hatte. Große Teile von Schleiden und den umliegenden Orten waren evakuiert worden, häufig ist auch die Stromversorgung unterbrochen. Für die Einsatzkräfte war es zum Teil ein unheimliches Bild, in stockdunklen Straßen zu arbeiten, deren Häuser und Straßen völlig menschenleer sind“, erzählt Fachmann. „Normalerweise ist man es im Feuerwehreinsatz gewohnt, dass sich immer jemand dafür interessiert, was man tut.“ Die Männer und Frauen, die in Schleiden im Einsatz waren, konnten im Ort Herhahn übernachten, dort war in einem Bürgerhaus im Saal ein Lager mit 60 Matratzen eingerichtet worden. „Die örtliche Feuerwehr hatte die Versorgung mit Essen, Getränken und Hygieneartikeln hervorragend organisiert, die Einsatzkräfte konnten eine sehr liebevolle Betreuung genießen“, so Fachmann. Die anderen drei Züge der Regionsfeuerwehrbereitschaft fanden an einer Grundschule in Euskirchen ausreichend Platz auf Schulhof und Parkplätzen, um die Einsatzleitung, die Küche und alle weiteren Fahrzeuge unterzubringen. Für die Einsatzkräfte standen Sporthalle und Klassenräume als Unterkünfte und auch Sanitäranlagen zur Verfügung.
Die Regionsfeuerwehrbereitschaft I, die sich aus den Feuerwehrkräften der Orte Neustadt a. Rbge., Garbsen und Wunstorf speist, ist im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung für 48 Stunden im Einsatz und wird am Montagfrüh wieder Richtung Heimat aufbrechen. „Auch wenn es eine sehr anstrengende Nacht war: Die Kameraden sind froh, hier sofort zum Einsatz zu kommen und wir hoffen, auch am heutigen Sonntag noch an vielen Stellen helfen zu können“, so Fachmann.