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Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Milicz an Hans Joachim Nitschke

Hans Joachim Nitschke - Ehrenbürger der Gemeinde Milicz. Foto: Nitschke.

Springe. Der Bürgermeister der Gemeinde Milicz Piotr Lech, hat am 15. März einen Antrag an den Stadtrat der Gemeinde gestellt, Hans Joachim Nitschke den Titel Ehrenbürger der Gemeinde Milicz zu verleihen. In der Begründung wurde der große Einsatz des Kandidaten beim Aufbau der inzwischen sehr engen, auch persönlichen Beziehungen, zwischen den heutigen und damaligen Bewohnern des Landkreises Milicz hervorgehoben. Diese leben heute in Deutschland, hauptsächlich in den Gebieten von Springe, Wurzen, Grimma und Leipzig. .

Zu den wichtigsten Beziehungen zählt, laut des Bürgermeisters, die Partnerschaft zwischen den Schulen – dem 1. Liceum in Milicz und dem Otto-Hahn-Gymnasium in Springe. Dieser Jugendaustausch findet seit über 25 Jahren statt und hat einen sehr großen Einfluss auf die Stärkung der Beziehungen zwischen den zwei Städten und somit auch zwischen Polen und Deutschland. Wie in der Beantragung für die Ehrenbürgerschaft betont, hat sich Hans Joachim Nitschke eine große Liebe zu Milicz in seinem Herzen bewahrt. In seinen Erinnerungen kann er zum einen mit den Augen eines Kindes sehen, sowie eine spätere Betrachtung mit den Augen eines erwachsenen Mannes in seine über 700 km entfernte Heimat blicken.

Aus dieser Liebe zu Milicz schöpfte er Energie und sie half ihm dabei, mit einem außergewöhnlichen Tatendrang den Aufbau der Beziehungen zwischen den heutigen und damaligen Einwohner*innen und zwischen der polnischen und der deutschen Verwaltung, voranzutreiben. Im Rahmen seiner Tätigkeiten wurde eine historisch-kulturelle Ausstellung organisiert, vorbereitet und unter dem Namen „Exodus des Bartschtales“ präsentiert. Die Ausstellung wurde in Lohr am Main, Hoyeswerda, Wurzen, Görlitz, Springe sowie in Milicz und Breslau gezeigt. Gemeinsam mit den Landsleuten besuchte Nitschke die Gemeinden des ehemaligen Landkreises Milicz und gedachte der Menschen, die hier ihr Leben verloren haben. Am 21. Juni 2009 wurde der 300. Jahrestag der Grundsteinlegung für die Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz in Milicz mit einer großen kirchlichen Festveranstaltung (Ökumenischer Gottesdienst) in der Gnadenkirche in Milicz gefeiert. Hans Joachim Nitschke hat, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Milicz, die Partnerschaft mit der Stadt Wurzen herbeigeführt. Außerdem half er dabei, 2012 durch die Übertragung der Urheberrechte für die polnische Übersetzung, die Herausgabe des Buches "Der Kreis Militsch - Trachenberg an der Bartsch" erfolgreich zu machen. Das Buch war unter den Einwohnern des Landkreises stark verbreitet und erfolgreich. Die Liebe zu Milicz manifestierte sich symbolisch auch im Jahr 2018, als Herr Nitschke beschloss, seinen 82. Geburtstag dort zu feiern. Als Dank für diese Liebe, möchte die Gemeinde Milicz sich zumindest ein wenig revanchieren, indem sie Hans Joachim Nitschke zum Ehrenbürger ernennt. Das hat der Stadtrat in Milicz in seiner Sitzung am 22. April diesen Jahres entschieden. Die Auszeichnung und die Urkunde werden dem Geehrten bei der nächstmöglichen Gelegenheit direkt vom Bürgermeister der Stadt Milicz, Herrn Piotr Lech, persönlich überreicht.

Bürgermeister Springfeld gratuliert Nitschke herzlich und ist sich sicher, dass Hans Joachim Nitschke mit seinem jahrzehntelangen Engagement das beste Fundament für die Städtepartnerschaft zwischen Milicz und Springe gelegt hat: „Ohne die Arbeit von Herrn Nitschke könnten wir die deutsch-polnische Freundschaft wohl kaum so vertiefen und mit Leben füllen, wie wir es heute tun. Ich bin Herrn Nitschke unendlich dankbar und freue mich auf viele neue freundschaftliche Verbindungen und gemeinsame Erfahrungen, durch die der europäische Gedanke erst konkret, menschlich und damit greifbar wird.“