Völksen.
Popcornduft erfüllt den Raum, als die ersten Töne des Films erklingen. In Völksen nutzt der KliV-Verein (Kinder leben in Völksen) eine Filmpremiere, um auf sein Anliegen hinzuweisen.
„Für mehr Zusammenhalt.“. „Generationen können voneinander lernen.“. „Ich liebe das Dorfleben.“, sagen Einwohner von Völksen in dem Film. Es sind viele verschiedene Gesichter, von alt bis jung. Eines verbindet sie: Sie wollen ein Haus für alle Leute, ein Dorfgemeinschaftshaus.
Auch in Völksen fehlen Kitaplätze und die Grundschule platzt aus allen Nähten. Die Stadt Springe prüft derzeit, wie sie hier 45 Krippenplätze schaffen kann. KliV hat eine Idee: In dem Dorfgemeinschaftshaus sollen Krippe, Kita und Grundschule zusammenkommen. Außerdem soll Platz für Vereine und Jugendliche sein. Für alle eben. Dafür durften die Völksener schon einmal ihre Ideen auf Steine schreiben. Der Film von Tobi Reimer fasst die Wünsche der Bürger emotional zusammen. Außerdem übergaben Björn Vonhoff und Olaf Hätker einen Check über 900€ an den Verein. Die Summe kam bei einer Spaßrally in einem 20 Jahre alten Auto von Brüssel bis Schottland zusammen.
Der Verein hat laut eigenen Angaben 94 Mitglieder, fünf stellen an diesem Abend die Idee Dorfgemeinschaftshaus vor. Eine davon ist Franziska Kewel. Sie schloss sich dem Verein an, da sie für ihr Kind keinen Platz an der Völksener Grundschule bekommen hat. „Gemeinschaftshäuser haben ja früher auch funktioniert, da schaffen wir das heute auch.“,Sie ist von der Idee überzeugt, die 2017 bei einer Podiumsdiskussion geboren wurde. Aus den drei Problemen Krippe/Kita/Grundschule wurde ein Problem: Wie bauen wir das Dorfgemeinschaftshaus?
Roger Cericius lebt seit 10 Jahren in Völksen und möchte an diesem Abend Intelligenzen kreuzen, um Lösungen zu suchen. Auf die dringenden Fragen, welches Grundstück, welche Kosten, wie soll es aussehen, gibt es nämlich keine Antworten. „Wir wollen nicht einfach einen Wunschzettel an die Politik abgeben. Wir hatten schon viele Gespräche mit der Politik und wollen gemeinsam schauen, was können wir tun.“, erklärt Petra Keck, 1. Vorsitzende des KliV.
Die Politik hat das Problem in Völksen auf dem Schirm und hat auch das Rufen oder das Popcorn knistern des Kliv gehört. Elke Riegelmann von der CDU Springe und Bastian Reinhardt, SPD, sind an diesem Abend dabei. „Hier sind alle sehr engagiert, das ist schön. Das soll ja auch alles ohne Draufhauen funktionieren, daher sprechen wir miteinander und wir wollen auch von Anfang an dabei sein und helfen.“, erklärt Reinhardt seine Anwesenheit.
Die Mitglieder von KliV haben um Ideen gebeten und viele bekommen, auch ganz emotionslose Einschätzungen. „Ich habe viele Initiativen scheitern sehen“, fängt ein Mann aus dem Publikum an, “ich wünsche Ihnen das nicht, aber ich habe hier wenig Konkretes gehört. Sie sollten sich auch um eine Machbarkeitsstudie von der Politik aus bemühen.“. Roger Cericius ist dankbar für genau solche Hinweise: „Das ist genau das, was wir heute erreichen wollten. Menschen für unsere Sache begeistern, aber auch Tipps für die Umsetzung sammeln.“. Kontaktdaten werden ausgetauscht und Cericius erinnert sich an Bredenbeck: „Die haben da ein wunderbares Dorfgemeinschaftshaus aufgebaut, auch mit denen stehen wir schon in Kontakt.“.