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Im dritten Jahr in Folge findet sich nördlich vom Deister eine fortschreitende Trockenheit. Die wenigen Niederschlagsmengen der letzten Tage reichen nicht aus, um die Trockenheit in der Tiefe der Böden zu beheben. "Wir sehen die allgemeinen TrockenschÀden immer deutlicher: GrÀser und Stauden werden vorzeitig trocken und gelb, gemÀhte FlÀchen wachsen nur langsam nach", betont Elke Steinhoff, Vorsitzende des NABU Barsinghausen.
Auch im Wald zeigten sich Steinhoff zufolge zunehmende SchĂ€den: "Fichten fehlt es aufgrund des Trockenstresses an Widerstandskraft gegen den BorkenkĂ€fer und sie sterben groĂflĂ€chig ab. Aber auch die von Natur aus waldprĂ€genden Buchen sterben vermehrt durch Austrocknung und nachfolgenden Pilzbefall ab."
Fast alle DeisterbĂ€che im BarsinghĂ€user Bereich seien trocken gefallen, die SĂŒdaue fĂŒhre viel zu wenig Wasser, und auch das Grundwasser sinke ab und werde knapper, was nicht an den begrenzten FörderungskapazitĂ€ten der Stadtwerke liege. "Auf den SportplĂ€tzen und in den HausgĂ€rten dagegen wird oftmals bedenkenlos gegossen und gesprengt, als gĂ€be es keinen Mangel", kritisiert Steinhoff. "Wenn das so weiter geht, mĂŒssen wir mit behördlich angeordneten EinschrĂ€nkungen rechnen, damit weiterhin genug Trinkwasser fĂŒr alle bleibt."
GrundsĂ€tzlich mĂŒsse umgedacht werden: Weg vom schnellen AbflieĂen des OberflĂ€chenwassers und hin zu mehr RegenwasserrĂŒckhaltung. Die BĂ€che brĂ€uchten mehr Raum, damit möglichst viel Wasser im Gebiet bleibe, statt auf kĂŒrzestem Weg abgeleitet zu werden.
In der Landwirtschaft sei laut der NABU-Chefin zu prĂŒfen, ob die vielen Drainagen in den Ăckern unter den heutigen Bedingungen nicht mehr schaden als nĂŒtzen. Der WasserĂŒberschuss in Regenzeiten solle im Boden gespeichert und nicht abgefĂŒhrt werden.
PrivatgĂ€rtner könnten sparen, indem sie Regentonnen an den Dachfallrohren aufstellen, um das Wasser zum GieĂen zu verwenden. "GrundsĂ€tzlich sollte man viel mehr Niederschlagswasser vor Ort versickern lassen, um die Böden lĂ€nger feucht zu halten." Gartenteiche, Mulden oder Senken können erstaunlich viel Regenwasser aufnehmen und die Böden mit Feuchtigkeit sĂ€ttigen. Besonders fatal wirkten sich laut Steinhoff die versiegelten FlĂ€chen und SchottergĂ€rten aus, die die Hitze speichern und verstĂ€rken und das kostbare Regenwasser gleich in die Gullis und Vorfluter abflieĂen lassen. "So vollzieht sich ein Kleinklimawandel, dessen Auswirkungen schon jetzt zu immer mehr Trockenheit fĂŒhrt."
Nicht sparen allerdings sollte man beim GieĂen junger BĂ€ume, die erst einmal richtig anwachsen mĂŒssten, um spĂ€ter mit ihrem Schattenwurf und BlĂ€tterdach fĂŒr feuchte und kĂŒhle Zonen sorgen zu können. "Also ruhig einmal auch die jungen StraĂenbĂ€ume mit gieĂen, und nicht nur darunter den schattigen Parkplatz suchen."