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Zehn Jahre Ausbildung im Luftrettungssimulator

Region.

Verkehrsunfälle, Notfälle mit Kindern oder Traumata – wenn jede Minute zählt, sind Rettungshubschrauber bei der Versorgung schwer Verletzter oder Erkrankter unverzichtbar. Jeder Einsatz erfordert maximale Konzentration von Pilot und medizinischem Team – nicht selten geht es um Leben und Tod. Um im Ernstfall auf den Punkt reagieren zu können, trainieren Deutschlands Luftretter regelmäßig am Luftrettungssimulator Christoph-Life in der SAN-Arena der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen am Campus Hannover.

Ins Leben gerufen haben das Projekt die TraumaStiftung in Hannover und der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) im Jahr 2009. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik haben das Projekt unterstützt, finanziert und mitweiterentwickelt. In den Anfangsjahren fanden erfolgreiche Pilotseminare mit verschiedenen Luftretter-Crews statt. Unter praxisnahen Bedingungen bildet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hier seit 2013 die medizinischen Besatzungen der Zivilschutz-Hubschrauber aus dem ganzen Bundesgebiet weiter. Schwerpunkt sind nicht alltägliche Unfälle, wie ein Massenanfall von Verletzten, wie sie im Zivilschutzfall zu erwarten wären. Rund 190 Luftretter sind in den vergangenen Jahren in dem Simulator – eingebaut in einen ehemaligen Hubschrauber der spanischen Guardia Civil – speziell ausgebildet worden. Ebenfalls profitieren die Notfallsanitäter-Schüler in ihrer dreijährigen Berufsausbildung an der Johanniter-Akademie von dieser Einrichtung.

Zur Feier des zehnjährigen Jubiläums am 11. Dezember betonte Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und gleichzeitig auch Pate von Christoph Life: „Um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, muss das Zusammenspiel der in der Luftrettung beteiligten Akteure auch für besondere und nicht alltägliche Ereignisse, so genannte dynamische Schadenlagen mit einer Vielzahl von Verletzten eingeübt werden. Christoph Life leistet dazu seit zehn Jahren einen wesentlichen Beitrag.“ Der heutige JUH-Bundesvorstand Thomas Mähnert und damalige Landesvorstand in Niedersachsen/Bremen war einer der Hauptbeteiligten in der Realisierung des Vorhabens und zählte mit Oksana Melekhova, Gesundheitsministerin der Region Perm in Russland, zu den Gratulanten. „Als wir vor Jahren das Projekt Christoph Life erdacht haben, stand die Verbesserung der Patientenversorgung im Vordergrund. Dafür mussten einige Hürden überwunden werden: Wie finanzieren wir das Großprojekt? Woher bekommen wir einen ausgemusterten Helikopter? Wer baut den Simulator aus? Das sind nur einige der Fragen, denen wir uns gestellt haben. Gerade deshalb freue ich mich sehr, dass wir heute das zehnjährige Bestehen des Christoph Life in Hannover feiern können,“ sagte Thomas Mähnert.