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Mitte August startet die neue Runde des jährlichen Wettbewerbs „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Seit 2016 werden Ideen honoriert, die dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dabei sind alle Bereiche der Wertschöpfungskette angesprochen.
Landwirtschaft und Produktion, Handel und Gastronomie, Gesellschaft und Bildung sowie Digitalisierung. „55 Kilogramm Lebensmittel pro Person werden in Privathaushalten weggeworfen. Landwirte und Tierhalter, egal ob konventionell oder ökologisch wirtschaftend, investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um Lebensmittel zu erzeugen. Verbraucher sollten deshalb sorgsam und vor allem wertschätzend mit Lebensmitteln umgehen“, wünscht sich der Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Dazu solle sich der Verbraucher mehr auf seine Sinne verlassen. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum beispielsweise sagt nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. Deshalb optisch sowie durch Schmecken und Riechen prüfen, ob das Produkt noch gut ist. Gerade Milchprodukte wie Joghurts sind gekühlt viel länger haltbar als das Datum angibt“, erklärt Schulte to Brinke. Weil viele Verbraucher nicht mehr wissen, woher Produkte eigentlich kommen, sind sie davon entfremdet. Die Folge sind schnelle Einkäufe und achtloses Wegwerfen. Dagegen kann jeder etwas tun. Wissen testen, besser planen, lagern, essen. Tipps zur Lebensmittellagerung, zur Haltbarkeit und weitere Fakten sowie Infos zum Bundespreis finden Verbraucher unter www.zugutfuerdietonne.de.
Auch der Handel bringt seine Ideen zur Lebensmittelverschwendung ein, zum Beispiel mit dem diesjährigen Bundessieger „Kostbares Retten“. Hier werden Kunden mit dem Aufdruck „riechen, probieren, genießen“ in der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums sensibilisiert. Obst und Gemüse mit äußerlichen Makeln werden als besondere Ware mit dem Logo „Naturgut“ an den Kunden gebracht. In Deutschland profitieren zudem die „Tafeln“ von Produkten, die kurz vor dem MHD-Datum sind, und auch der Trend „Containern“ reißt nicht ab. Noch ist das Mitnehmen von Lebensmitteln aus dem Müll in Deutschland verboten, doch die „Lebensmittelretter“ aus allen Gesellschaftsschichten setzen mit dem „Containern“ ein politisches Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung.