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Ein Blick in den Klostergarten Wülfinghausen

Wülfinghausen/Springe.

Warum hat das Kloster Wülfinghausen einen so riesigen parkähnlichen Garten? Ganz einfach: Weil die parzellierten Gärten über Jahrhunderte den Schwestern zur Selbstversorgung dienten. Gleichzeitig waren und sind sie neben dem Kloster auch Orte der Muße, die sich während eines Klosteraufenthaltes oder bei einer Führung gut entdecken lassen.

Stefan Schneider ist einer von zwei Klosterkammermitarbeitern, der sich um den Klostergarten Wülfinghausen kümmern, neben den fünf Schwestern und vielen Ehrenamtlichen. 1236 wurde das Kloster für die Augustiner Chorfrauen gegründet. Dort versorgten sich seine Bewohnerinnen mit kleinteiligen Gärten, Weinbergen und Getreidefeldern. Nach der Reformation wurde aus dem Kloster ein Damenstift, seit einem Vierteljahrhundert leben hier Frauen der Communität Christrusbruderschaft Selbitz. 

Die Gärten der Schwestern sind auch heute durch aufwändig zu pflegende Buchsbaumhecken voneinander getrennt, manchmal stehen sie sogar noch traditionell  in Doppelreihe. In den Gärten finden sich auch heute viele Nutz-, Heim- und Symbolpflanzen: weiße Blüten symbolisieren die Jungräulichkeit, blaue die Himmelskönigin, Erdbeeren gelten als Himmelsspeise. 

"Wir haben hier über hundert Obstbäume, nur Hochstammbäume, sogar eine Hochstammaprikose, die in diesem Jahr zum erstenmal trägt", erklärt Stefan Schneider den Besuchern der Führung. "Das Obst wird für die Besucher unserer Seminare in der Küche verwertet, eingekocht, zu Marmelade oder zu Likör. Die alten Äpfel -und Birnensorten lassen wir für uns in Gestorf keltern."

Die vielen Blumen dienen dem Kloster als Schmuck: "Auch das ist eine alte Tradition, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden," die vielen Kräuter als Würze. Unter den alten hochgewachsenen Bäumen, die zum Teil über dreihundert Jahre alt sind, ist die Pyramideneiche eine, der es noch richtig gut geht. Sie steht im Äbtissinnengarten, der natürlich größer ist als die anderen.

Besucher können den Klostergarten bei einer Führung kennenlernen, das nächste Mal am Sonntag, 4. August, um 15.30 Uhr oder 16.30 Uhr vor dem öffentlichen 18 Uhr Gottesdienst. Die Klosterkirche ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Kloster Wülfinghausen
Klostergut 7
31832 Springe