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Zera aus Tambach ist Hoffnungsträgerin

Zera verlässt den Transportanhänger

Springe.

Am Donnerstag, 19. Juli um die Mittagszeit, ist die Wisentkuh Zera im Wisentgehege angekommen. Sie soll zukünftig in Springe für Nachwuchs sorgen. Zera stammt aus dem Wildpark Tambach, der im direkten Tausch den Wisentbullen Spox aus Springe erhalten hat. Zera wurde unter anderem nach genetischen Gesichtspunkten ausgewählt. Sie gehört der seltensten Mutterlinie der gesamten Wisentzucht an und hat keine enge Verwandtschaft zu den anderen Herdenmitgliedern in Springe. Das Kennenlernen war, wie nicht anders erwartet, freundlich. Neugierig hat sich Zera sofort der Herde angeschlossen. Gegenseitiges Beschnuppern gehört zur Begrüßung bei Wisenten. Freundlich aber bestimmt, haben die älteren Kühe aber auch signalisiert, dass man sich als Neuling in der Herde hinten anstellen muss. Eine Wisentherde hat eine Rangordnung, die immer von einer erfahrenen, älteren Kuh angeführt wird. Die vollständige Integration in die Herde wird ein paar Wochen dauern. Zera wird im nächsten Jahr geschlechtsreif sein und sich dann hoffentlich an der Erhaltung ihrer immer noch stark bedrohten Art beteiligen.

In der Springer Flachland-Kaukasus-Herde leben jetzt neben Zera vier erwachsene Kühe und der Zuchtbulle Eggeherrscher. Dazu kommt der Nachwuchs aus diesem und dem vergangenen Jahr. In Springe geborene Wisente haben gute Chancen ihr Leben in Freiheit zu verbringen. Das Wisentgehege beteiligt sich regelmäßig an Wiederansiedlungsprojekten. Spectra, Spilla und Spresa, der Nachwuchs dieser Herde aus 2017, wird im kommenden Jahr in den rumänischen Karparten ausgewildert werden. Ziel ist, dass zukünftig auch Nachwuchs von Zera den Weg zurück in die Natur findet.

Aktuell gibt es 6500 Wisente auf der Welt, ca. 4000 leben wieder frei. Das ist eine tolle Erfolgsgeschichte, wenn man bedenkt, dass vor 90 Jahren, als das Wisentgehege in Springe gegründet wurde, nur noch 54 Tiere ausschließlich in Menschenhand lebten. Die Bedrohung der Art ist aber immer noch akut. Dem Wisent geht es objektiv betrachtet nicht besser als dem Sibirischen Tiger oder dem Spitzmaulnashorn.