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Sommerzeit ist Wespenzeit - Keine Panik im Umgang mit Wespen und Hornissen

Quelle: Pixabay.

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Region. Ist der Sommer erstmal da, der Grill in Position und die Getränke kaltgestellt, kommen schnell die ersten Wespen zu Besuch. Kuchen, süße Getränke, aber auch allerlei Grillgut schmeckt ihnen besonders gut. Online kann sich dann durch Tipps und Tricks rund ums Thema „Beseitigung der nervigen Plagegeister“ klicken. Dort wird Panik geschürt und zu oft schädlichen Mitteln gegen kleine Störenfriede geraten.

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Dass ein Zusammenleben mit Wespen an einem heißen Nachmittag im Spätsommer nicht nur möglich, sondern auch für unser Ökosystem von großer Bedeutung ist, findet nur wenig Erwähnung. „Zeit, den Ruf dieser vielseitigen Insektenart etwas aufzuwerten“, meint Gina Briehl vom NABU Niedersachsen.

Kleine Alleskönner

In den Diensten von Landwirtschaft und Gartenbau fangen sie Raupen oder Fliegen, durch Bestäubung kümmern sie sich um wichtige Pflanzenarten und auch Kadaver beseitigen sie fleißig. Wespen sind echte Multitalente! Weltweit gibt es circa 137.000 Wespenarten. „Da nur ein Bruchteil einen Stachel hat, ist von den meisten von ihnen nichts zu befürchten. Zu unseren Gartenfesten erscheinen davon lediglich die Gemeine und die Deutsche Wespe. Aber auch sie erfüllen bedeutende Funktionen für unser heimisches Ökosystem. Durch die von ihnen erbeuteten pflanzenfressenden Insekten und ihre bestäubenden Tätigkeiten schützen sie die im eigenen Garten ansässigen Pflanzen und Blüten“, erklärt Gina Briehl. 

Wespenschutz fürs Ökosystem

Zwar zählen beide Arten zu den in Deutschland und Mitteleuropa am häufigsten vertretenen Wespenarten, dennoch ist es laut Paragraph 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten, sie zu verletzen, zu fangen oder zu töten. „Beide Wespenarten gelten grundsätzlich als sehr friedfertig. Nur wenn sie sich von raschen und heftigen Bewegungen des Menschen bedroht fühlen, setzen sie Stiche zur Selbstverteidigung ein. Die dadurch ausgelösten Pheromone alarmieren andere Artgenossen und animieren gegebenenfalls auch sie zum Stechen“, so die NABU-Mitarbeiterin. Besonders im Spätsommer, wenn die Wespenpopulationen ihre maximale Größe erreichen, kommt es vermehrt zum Zusammentreffen von Mensch und Wespe.

Der richtige Umgang mit den schwarz-gelben Hautflüglern

Wespen sollten niemals geschlagen oder weggepustet werden. Das im Atem enthaltene Kohlendioxid erhöht die Angriffsbereitschaft. Wenn es möglich ist, kann die Wespe sanft weggeschoben werden. Auch Wespenfallen machen die Tiere eher aggressiv oder sie werden sogar teilweise dadurch angelockt. 

Sollten Wespen die ihnen gezollte Gastfreundschaft überstrapazieren, hilft eine eingerichtete Ablenkfütterung. Dafür Obst an einen schattigen Ort, der mindestens fünf Meter vom Esstisch entfernt ist, platzieren.

Außerdem kann die draußen einzunehmende Mahlzeit für Wepsen unattraktiv gestaltet werden. Getränke und Essen am besten nach Möglichkeit abdecken, und am eigenen Körper auf parfümierte Düfte verzichten. Stattdessen nützen Düfte wie der von Knoblauch, Basilikum, Nelke, Teebaum oder Citronella, um die Wespen vom Essenstisch fernzuhalten.

Hilft das alles nichts, kann zur Sprühflasche gegriffen werden: Das zerstäubte Wasser lässt bei Wespen Regen vermuten und sie flüchten zurück in ihr Nest. Wichtig ist hierbei nur, die Flasche vorher gut zu reinigen, denn eventuelle Rückstände von Reinigungsmitteln oder ähnlichem können für die Wespe lebensbedrohlich sein.

Medizinische Versorgung im Ernstfall

Kommt es trotz aller Bemühungen zu einem Stich, gibt es keinen Grund in Panik auszubrechen. Wespenstiche führen bei normalgesunden Menschen zu keinen Gesundheitsschäden. Lediglich mit einer druckempfindlichen Hautschwellung ist zu rechnen, diese klingt jedoch nach ein paar Tagen wieder ab. Die Beschwerden können durch eine Behandlung mit Zitronensaft, einer halben Zwiebel oder einem Kühlpack verringert werden.

Ist eine allergische Reaktion gegenüber Wespenstichen bekannt, erhalten Betroffene Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente von ihrem Arzt. Zu einer solchen Allergie gehören Symptome wie Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit – treten diese unerwartet auf, sollte umgehend ärztliche Hilfe geholt werden.

Generell gilt: Genau wie alle anderen Insekten müssen Wespen geschützt werden. Bevor die Beseitigung eines Wespennestes angestrebt wird, sollte die Frage gestellt werden, ob ein friedliches Zusammenleben nicht doch möglich gemacht werden kann.

Für alle Interessierten hält der NABU Niedersachsen die Broschüre 'Bienen, Wespen und Hornissen' bereit, die gegen fünf Briefmarken zu 85 Cent angefordert werden kann beim NABU Niedersachsen, Stichwort 'Wespen', Alleestr. 36, 30167 Hannover.

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