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100 Jahre Malerei Drape in Barsinghausen

Das Team der Malerei Drape feiert heute sein 100. Jubiläum. Foto: privat.

Barsinghausen. Der Malerbetrieb Drape befindet sich in der dritten Generation und ist seit nunmehr 100 Jahren an der Egestorfer Straße 111 zu finden. „Es ist ein toller Job“, freut sich Inhaber Folkher Drape, „Wir Maler kommen meistens, um etwas schön und neu zu machen, nicht nur wenn etwas kaputt ist.“ .

Am 4. April 1922 Gründete Friedrich Drape mit 24 Jahren den Betrieb. Er erlebte den 1. und 2. Weltkrieg als Soldat, wurde schwer an einem Bein verletzt und musste auch noch in russische Kriegsgefangenschaft. „Und doch hat er immer weitergemacht und diesen Betrieb aufgebaut“, staunt Drape über seinen Vorfahren. Der Sohn Friedrich Drape, verstorben 2015, übernahm den Betrieb dann 1960, bis wiederum Sohn Folkher den Betrieb 1996 übernahm.

„Es hat in der Firmengeschichte schöne Aufträge gegeben“, so Malermeister Drape über den ältesten Malerbetrieb in Barsinghausen. So wurde die Kirchdorfer Kirche nach dem 2. Weltkrieg renoviert. Beim Entfernen der alten Farben entdeckten die Arbeiter alte Malereien darunter. Gemeinsam mit einem Restaurator aus Hildesheim arbeitete das Team Drape die Malereien auf. 1981 wurde die Kirchturmspitze der Kirche in Egestorf vergoldet. Im gleichen Jahr durften die Maler auch die 48 Ziffern der Kirchturmuhr der Emmauskirche in Langenhagen vergolden. 1998 durfte der Betrieb auch an der Kirche in Goltern arbeiten. Auch die Fassade der Glück-Auf Apotheke machte der Betrieb. „Von den Vergoldungen hat dann ein Besitzer eines Oldtimers erfahren. Dieser wollte dann, dass ich seinen Wagen, einen der ersten Opel überhaupt, nach alter Arbeitsweise per Pinsel lackiere und nicht mit der Lackierpistole. Das war schon eine Herausforderung, die ich wirklich gerne gemacht habe. Das war toll“, erinnert sich Folkher Drape an das außergewöhnliche Projekt.

Technisch hat sich in den Jahrzenten viel getan, so sind nun z.B. viele Farben umweltfreundlich. Der Großvater hat sogar selbst eine Maschine erfunden, um ´Eiche geritzt` zu imitieren. Die Maschine ist noch heute im Besitz von Familie Drape.

Als Zwang die Familientradition fortzuführen hat Drape den Betrieb nie gesehen. „Der Job macht einfach Spaß, jedoch ist es schwer Fachkräfte zu bekommen.“ Richtig Lust hätte der Malermeister noch einmal darauf, einen wirklich engagierten Auszubildenden aufzunehmen, doch auch da sei es sehr schwer geeignete Kandidaten zu finden.

Das Team besteht aus Folkher Drape, drei langjährigen Gesellen und einer Bürokraft. Eine große Feier wird es zum Jubiläum nicht geben. „Wir werden uns im kleinen Kreis treffen und etwas feiern. Nicht weil Corona ist, sondern weil wir uns gedacht haben, dass das Geld, welches wir für eine große Feier ausgegeben hätten, als Spende bei den Clinik-Clowns-Hannover besser aufgehoben wäre“, erklärt Drape. Befreundete Betriebe sind dem Beispiel gefolgt und spenden ebenfalls für den Verein. Auch wenn es keine große Feier geben wird, werden die vielen Kunden bestimmt herzlich gratulieren. Immerhin sind viele schon seit Jahrzenten Kunden beim Malerbetrieb Drape.