Region. Niedersachsen startet mit 941 neuen Lehrkräften in die zweite Hälfte des Schuljahres 2022/2023, wie Kultusministerin Julia Willie Hamburg mitgeteilt hat. Im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt konnten 961 Stellen besetzt werden. Bei zunächst 1.250 ausgeschriebenen Stellen und Nachträgen auf aktuell 1.335 Stellenveröffentlichungen liegt die Besetzungsquote damit bei rund 75 bzw. bei über 70 Prozent bezogen auf alle Stellenausschreibungen einschließlich der Nachträge (2022: 80 bzw. 71 Prozent)..
212 neue Lehrkräfte wurden an Grundschulen (2022: 232), 89 an Haupt- und Realschulen (2022: 84), 157 an Oberschulen eingestellt (2022: 117), 201 an den Gymnasien (2022: 209), 215 an Gesamtschulen (2022: 240) und 67 an Förderschulen (2022: 77). Mit 66 Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern konnte deren Anteil auf sieben Prozent gesteigert werden (2022: 29 QE, drei Prozent).
Aus dem Dienst ausgeschieden sind rund 745 Lehrkräfte. Damit konnten im laufenden Einstellungsverfahren erneut deutlich mehr neue Lehrkräfte eingestellt werden als Stellen durch Pensionierungen frei wurden, was zu einem positiven Saldo von rund 200 Lehrkräftestellen führt.
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg zur aktuellen Einstellungsrunde:
„Wir würden gerne alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzen, um die Schulen zu unterstützen. Das Einstellungsverfahren wird über den 1. Februar hinaus fortgesetzt, sodass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Regionalen Landesämtern und im Kultusministerium, die mit diesem Verfahren beschäftigt sind, mit einem maximalen Einsatz arbeiten, um weitere Stellen zu besetzen. Ich bedanke mich bei Allen, die unermüdlich den
schwierigen Rahmenbedingungen zum Trotz sich den Herausforderungen stellen. Vor allem danke ich den Schulleitungen und den Regionalen Landesämtern, die vor Ort um jede Bewerberin und jeden Bewerber werben, um eine Einstellung zu realisieren. Das ist unter den Voraussetzungen des sich zuspitzenden Fachkräftemangels auch im Bildungsbereich schwieriger denn je."
Das Einstellungsverfahren bleibt weiter geöffnet: Auf den Einstellungsportalen des Landes Niedersachsen zur Einstellung in den Schuldienst können sich grundständig ausgebildete Lehrkräfte und Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger auf Lehrkräftestellen an konkreten Schulen bewerben sowie Ruheständlerinnen und Ruheständler und Lehramtsstudierende Bewerbungen für befristete Verträge zur Unterstützung der Schulen auf Stundenbasis abgeben. Auch Bewerbungen von ukrainischem pädagogischen Personal werden hier angenommen.
Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen öffentlichen allgemein bildenden Schulen erreicht zum Statistikstichtag im 1. Schuljahr 2022/2023 am 08.09.2022 einen landesweiten schulformübergreifenden Durchschnittswert von 96,3 Prozent (Schuljahr 2021/2022: 97,4 Prozent).
Statistische Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2022/2023 bei 96,3 Prozent - Kultusministerin Hamburg: „Zahlen bestätigen großen Handlungsbedarf".
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg kommentiert: „Damit klafft eine noch größere Lücke zwischen den Lehrkräfte-Soll-Stunden und den Lehrkräfte-Ist-Stunden. Die Zahlen bestätigen einmal mehr den großen Handlungsbedarf. Im landesweiten Durchschnitt stehen rechnerisch zwar bezogen auf den Grundbedarf grundsätzlich ausreichend Lehrkräftestunden zur Verfügung, dennoch gibt es nichts zu beschönigen: Das Delta zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist erneut größer geworden. Das werden wir nicht akzeptieren, sondern mit allen an Schule Beteiligten gegensteuern."
Die Unterrichtsversorgung der öffentlichen allgemein bildenden Schulen wird alljährlich zu Beginn eines Schuljahres im Rahmen der Erhebung zur Unterrichtsversorgung ermittelt, intensiv durch die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) und das Niedersächsische Kultusministerium geprüft und validiert, um anschließend veröffentlicht zu werden.