Region. Ab dem 1. August 2024 führt die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) auch im Umland der Region Hannover die nachhaltige Sammlung von Bioabfällen in Tonnen ein. „Im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover erfolgt die Sammlung bereits seit Jahren über Biotonnen. Im Regionsumland werden Bioabfälle bislang ausschließlich in Biosäcken gesammelt,“ sagt Jens Palandt, Erster Regionsrat und Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover. „Die Abholung von Bioabfällen erfolgt ab August 2024 regionsweit ausschließlich über feste Behälter mit einem 14-täglichen Leerungsrhythmus.“ Biotonnen können mit einem Fassungsvolumen von 80, 120, 240 oder 660 Litern bestellt werden..
Die Biotonne ist hygienischer und nachhaltiger als die Biosäcke, in denen Umlandbewohner derzeit ihren Bioabfall entsorgen. Wer etwa den Küchenabfall in der Tonne entsorgt, verhindert, dass Reste aus dem Sack austreten und Schädlinge wie Ratten anlocken. Ein weiterer Vorteil der Sammlung in Tonnen ist, dass Biosäcke nicht mehr aufwändig aus dem eingesammelten Material aussortiert werden müssen, bevor es weiterverarbeitet wird. Dadurch reduzieren sich Mikroplastikrückstände im Kompost, der aus dem Bioabfall entsteht. Ein Tipp: Auch sogenannte recycelbare Bioplastiksäcke gehören nicht in den Bioabfall, weil sie sich nicht schnell genug zersetzen. Feuchten Bioabfall deshalb einfach lose in die Tonne geben oder vorher in eine Zeitung einschlagen, denn das Papier kann mitkompostiert werden.
„Von der Aufstellung einer Biotonne kann nur abgesehen werden, wenn die anfallenden Bioabfälle auf dem Grundstück selbst kompostiert werden. Selbstkompostierung ist Kreislaufwirtschaft im eigentlichen Sinn und somit eine nachhaltige Alternative, um der gesetzlich geforderten Pflicht zur Abfalltrennung nachzukommen“, erklärt Maik Renneberg, stellvertretender Geschäftsführer von aha. „aha ist allerdings gehalten, die Eigenkompostierung zu überprüfen.“
Weil die Menge des auf einem Grundstück anfallenden Bioabfalls sehr unterschiedlich sein kann und unter anderem von der Größe des Grundstücks, der Bepflanzung und der Anzahl der Personen abhängt, kann das Behältervolumen frei gewählt werden. Sollte also ein anderes Behältervolumen gewünscht sein, als von aha geschätzt, oder wird die Biotonne nicht benötigt, weil die Bioabfälle selbst kompostiert werden, wäre das bis zum 30. Oktober 2023 mitzuteilen, zum Beispiel im Internet unter https://behaelterportal.aha-region.de/portal/signup oder per Mail an veranlagung(at)aha-region.de. Bereits ab dem 16. August, informiert aha schriftlich alle Hausbesitzer über die im kommenden Jahr bevorstehende Umstellung von Sack auf Tonne inklusive der Angabe der Behältergröße, die für das jeweilige Grundstück zugewiesen werden soll.
Die Erstaufstellung des Biobehälters ist kostenfrei und zwischen Juni und Juli 2024 geplant. Gleichzeitig wird der Verkauf von Biosäcken eingestellt. Biosäcke, die bis dahin erworben wurden, können noch bis zum 31. Juli 2025 zur Abholung bereitgestellt werden. Danach entfällt dieser Service. Die Gebührenhöhe für die Leerung des gewünschten Biobehälters ist in der Abfallgebührensatzung aufgeführt.
Weitere Informationen zur Behältereinführung bietet aha auf seiner Homepage unter www.aha-region.de und auf den Seiten https://www.aha-region.de/bioabfaelle, https://www.aha-region.de/kompost sowie https://www.aha-region.de/tonnen-und-behaelter.
Bei Fragen berät aha auch gern telefonisch unter der kostenfreien Hotline 0800-9991020.
Hochwertiger Kompost mit Gütesiegel von aha
„Wenn wir die Bioabfälle, die mit durchschnittlich 40 Prozent den Hauptanteil am Hausabfall ausmachen, getrennt erfassen und kompostieren, kehren wertvolle, dem Boden entzogene Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurück“, betont aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. Bei aha entsteht hochwertiger Kompost mit Gütesiegel aus Bio- und auch aus Grünabfällen. Unabhängige Prüflabore überwachen laufend seine Qualität. Das Produkt ersetzt als Bodenverbesserer mineralische Düngemittel sowie torfhaltige Erden und dient damit auch dem Schutz der Moore. „Kompost wird bei aha schon seit mehr als 30 Jahren hergestellt. Im vergangenen Jahr hat aha knapp 22.000 Tonnen Bioabfälle eingesammelt und verarbeitet“, so Schwarz.
„Quartiere und Gärten sollten im Sinne der Klimaresilienz grün und lebenswert gestaltet werden“, erläutert Joerma Biernath, Gartendesigner und Meister für Garten und Landschaftsbau. „Die zunehmende Flächenversiegelung heizt die Städte auf. Da hilft nur ein grüner Daumen. Jeder kann seinen Beitrag im Sinne der Kreislaufwirtschaft leisten, indem Bioabfall getrennt gesammelt wird, torffreier Kompost daraus entsteht, der wiederum für ein gesundes Wachstum der Pflanzen sorgt. So können urbane Räume herunterkühlen und gleichzeitig wird die Aufenthaltsqualität gesteigert. “
Die Komplett-Umstellung auf die Biotonne ist ein weiterer Umsetzungsschritt des Zukunftskonzeptes von aha, das bis Mitte 2025 die flächendeckende Einführung der Tonnen für die Sammlung von Restabfall, Bioabfall, Papier und Leichtverpackungen in der Region Hannover vorsieht. Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger ist der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) aufgrund europäischer und bundesgesetzlicher Vorschriften dazu verpflichtet, Bioabfälle separat von anderen Abfällen zu sammeln und zu verwerten